Wo sind die Frauen?
Merz' Männerrunde: Foto vom Investitionsgipfel sorgt für Geschlechter-Diskussion
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Katherina Reiche (CDU, 1. Reihe, links) und Bettina Orlopp, Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, sind die einzigen Frauen beim Investitionsgipfel.
Bild: Katharina Kausche/dpa
Kaum Frauen zu sehen: Das Treffen zwischen der Bundesregierung und führenden deutschen Wirtschaftsbossen geriet beinahe zur reinen Herrenrunde. Im Netz sorgt das gemeinsame Foto für Diskussionen zu Gleichberechtigung und Macht.
Das gemeinsame Bild im Anschluss an den Investitionsgipfel sollte offenbar Geschlossenheit demonstrieren: Politik und Unternehmen ziehen an einem Strang, um die deutsche Wirtschaft aus der Flaute zu holen. Doch das Gruppenfoto nach dem Treffen der Bundesregierung mit Führungskräften zahlreicher großer Wirtschaftsunternehmen sorgt in den sozialen Medien aus einem anderen Grund für Diskussionsstoff: Von zwei Ausnahmen abgesehen sind darauf keine Frauen zu sehen - dafür dutzende Männer.
Zwar wurden die Commerzbank-Vorsitzende Bettina Orlopp, die einzige weibliche Unternehmensvertreterin, sowie Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) in der ersten Reihe platziert - nahe Kanzler Friedrich Merz (CDU) und Finanzminister Lars Klingbeil (SPD). Über das massive Ungleichgewicht in der Geschlechterverteilung beim Austausch mit der Unternehmens-Initiative täuscht dies jedoch nicht hinweg.
Auch in den News:
Für Kritiker:innen steht das Foto sinnbildlich dafür, dass Frauen in wirtschaftlichen Führungspositionen drastisch unterrepräsentiert sind. Auf Social Media führt es zu einer Diskussion über mangelhafte Chancengleichheit und Frauenförderung. Auch ungerechte Machtverteilung wird angeprangert.
Commerzbank-Vorsitzende glaubt nicht an Quote
Die Commerzbank-Vorsitzende Orlopp, die zwischen den zahlreichen schwarzen, dunkelblauen und grauen Anzügen in rot gekleidet ohnehin heraussticht, erklärte gegenüber NTV, es ginge nicht um Quoten, sondern um die Förderung von Vielfalt. Von einer sturen Quote hält sie nichts. Orlopp forderte stattdessen messbare interne Programme, "damit Frauen wie Männer gleichermaßen Entwicklungschancen haben".
Lieber spreche man vom fairen Anteil, abhängig von Branche und Entwicklungslage. Allerdings zeigte sich die Commerzbank-Vorsitzende optimistisch, dass sich das bald ändern könnte. So würden Frauen sichtbarer und würden mutiger Risiken eingehen.
Merz: "Deutschland ist zurück"
Bundeskanzler Friedrich Merz sucht für einen Weg aus der langen Wachstumsschwäche den Schulterschluss mit der Wirtschaft für deutlich mehr Investitionen. "Deutschland ist zurück", sagte der CDU-Politiker nach dem Treffen mit Topmanagern. "Es lohnt sich, wieder in Deutschland zu investieren." Die Konzerne stellten Milliarden-Investitionen in Aussicht. Sie machten aber zugleich Erwartungen an die Politik deutlich, den "Reformstau" aufzulösen und Unternehmen mehr Freiheit zu geben.
Verwendete Quellen
NTV: Gruppenfoto vom "Investitionsgipfel" sorgt für Aufregung
Nachrichtenagentur dpa
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