Norwegischer Minister warnt
Kampfzone Polarkreis: So soll sich Putin auf einen Krieg mit der NATO vorbereiten
Veröffentlicht:
von Joachim VonderthannRussland zieht nach Angaben von Norwegen im arktischen Polarkreis massiv Atomwaffen und U-Boote zusammen.
Bild: Sputnik/Kirill Iodas/Pool via REUTERS
Norwegen warnt seine NATO-Partner eindringlich: Russland verstärke seine militärischen Aktivitäten rund um die Kola-Halbinsel in der Arktis massiv und ziehe dort Atomwaffen zusammen.
Das Wichtigste in Kürze
Norwegen warnt vor massiver russischer Militärpräsenz rund um den Polarkreis, insbesondere auf der Kola-Halbinsel.
Russland teste dort moderne Waffensysteme wie Hyperschallraketen und nuklearbetriebene Torpedos.
Die Region könnte zur Kampfzone zwischen Moskau und der NATO werden.
Der norwegische Verteidigungsminister Tore Sandvik schlägt Alarm: Russland verstärke derzeit massiv seine militärische Präsenz rund um den arktischen Polarkreis und bereite sich offenbar auf einen möglichen Konflikt mit der NATO vor. Sandvik erklärte gegenüber der britischen Tageszeitung "The Telegraph", dass seine Regierung speziell auf der Kola-Halbinsel eine deutliche Zunahme russischer militärischer Aktivitäten beobachte. Diese Region, die an Finnland und die nördlichsten Gebiete Norwegens grenzt, beherbergt eines der größten Arsenale an Atomsprengköpfen weltweit, wie t-online berichtet.
Norwegen warnt vor massiver russischer Atompräsenz am am Polarkreis
Sandvik betonte, dass Russland dort regelmäßig fortschrittliche Waffensysteme teste, darunter Hyperschallraketen und nuklearbetriebene Torpedos. Diese Waffen seien nicht nur auf Norwegen, sondern auch auf Großbritannien sowie auf die USA und Kanada gerichtet. Trotz schwerer Verluste in der Ukraine bleibe Russland durch seine Nordflotte und die atomare Bedrohung eine globale Supermacht. "Auch wenn Putin in der Ukraine eine Million Soldaten verloren hat, ist die Nordflotte intakt – und sie wird ausgebaut", so Sandvik mit Blick auf Russlands Machthaber Wladimir Putin.
Trotze Ukraine-Verlusten: Putins Nordflotte ist in Takt
In den vergangenen zwei Jahren hat Russland dem Bericht nach seine Nordflotte weiter modernisiert und ausgebaut. Eine neue Fregatte und ein Mehrzweck-U-Boot wurden in Dienst gestellt. Insgesamt verfügt die Nordflotte über mindestens 16 atomar betriebene U-Boote sowie über Hyperschallraketen des Typs Tsirkon, die das Achtfache der Schallgeschwindigkeit erreichen können. Laut Sandvik ist die Überwachung dieser Aktivitäten für Norwegen und die NATO von höchster Priorität: "Es ist die wichtigste Überwachungsaufgabe der NATO." Auch Großbritannien und die USA beobachten die Lage rund um die Uhr.
Durch den Klimawandel und das schmelzende Polareis wird die Arktis strategisch immer bedeutender. Neue Schifffahrtsrouten könnten für Russland wirtschaftlich attraktiv werden, insbesondere angesichts der westlichen Sanktionen. Gleichzeitig gewinnen zwei strategisch entscheidende Routen an Bedeutung: die Bärenlücke zwischen dem norwegischen Festland und Spitzbergen sowie die GIUK-Lücke zwischen Grönland, Island und Großbritannien. Sandvik erklärte, dass Russland eine sogenannte Bastion-Verteidigung aufbauen wolle, um diese Routen zu kontrollieren und NATO-Verbündeten den Zugang zu verwehren. Ziel sei es, Nachschub und Unterstützung aus dem transatlantischen Raum zu blockieren - besonders im Kriegsfall.
Auch Deutschland hat auf diese Entwicklungen laut t-online reagiert. Im September verabschiedete die Bundesregierung neue Leitlinien für die deutsche Arktispolitik. Im Gegensatz zur Strategie von 2019, die stark auf Klimaschutz und internationale Zusammenarbeit setzte, liegt der Fokus nun verstärkt auf sicherheitspolitischen Aspekten. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine 2022 ist der zuvor bestehende Arktische Rat, ein Forum für zivile Zusammenarbeit in der Region, blockiert. Die westlichen Arktisstaaten haben ihre Zusammenarbeit mit Russland eingestellt.
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Verwendete Quellen:
t-online: ""Russlands Atomwaffen sind auf die USA gerichtet"
Nachrichtenagentur dpa
Nachrichtenagentur Reuters
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