Bilateraler Deal
Tarnkappen-Upgrade: Bundeswehr beschafft neue Waffensysteme gemeinsam mit Norwegen
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von dpaSind sich einig: Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (rechts) und sein norwegischer Amtskollege Tore Sandvik am Rande des NATO-Gipfels in Den Haag.
Bild: Carsten Hoffmann/dpa
Am Rande des NATO-Gipfels macht der deutsche Verteidigungsminister eine gemeinsame Bestellung fix: Die Luftwaffe bekommt für ihre georderten F-35 präzisionsgelenkte Marschflugkörper.
Das Wichtigste in Kürze
Deutschland und Norwegen beschaffen gemeinsam Marschflugkörper vom Typ Joint Strike Missile für die künftigen F-35-Tarnkappenjets der Bundeswehr – Kosten: rund 677 Millionen Euro.
Die präzisionsgelenkte Waffe fliegt unter dem Radar, kann Ziele zu Land und Wasser treffen und bleibt im internen Schacht der F-35 versteckt, um ihre Tarnkappeneigenschaft zu bewahren.
Die Beschaffung erfolgt im Rahmen eines Regierungsgeschäfts und ist Teil des NATO-Konzepts der nuklearen Teilhabe – erste Lieferung vor Ende 2027 erwartet.
Das Verteidigungsministerium kauft für die künftigen Tarnkappenjets der Bundeswehr vom Typ F-35 neue Marschflugkörper in Norwegen. Eine bilaterale Übereinkunft über das rund 677 Millionen Euro umfassende Geschäft wurde am Rande des NATO-Gipfels in Den Haag unterschrieben. Beide Staaten beschaffen die Waffen gemeinsam.
"Diese Regelung setzt um, was unser gemeinsames Ziel in Europa und der NATO ist. Gemeinsame Beschaffung, um Zeitdauer, Bürokratie und Kosten zu reduzieren", sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nach der Unterzeichnung. Auf diesem Wege erhalte die Bundeswehr die ersten der Marschflugkörper vor Ende 2027.
Das als Joint Strike Missile (JSM) bezeichnete System ist ein präzisionsgelenkter Marschflugkörper mit großer Reichweite. Dieser kann nach Angaben des deutschen Verteidigungsministeriums gegen Ziele zu Land und zu Wasser eingesetzt werden.
Die Waffe fliegt demnach unter dem gegnerischen Radar und kann im Flug den Kurs ändern. Sie wird während des Transports in den internen Waffenschächten der F-35 transportiert, um den Tarnkappeneffekt ("Stealth") zu erhalten.
Die Beschaffung ist Teil eines Regierungsgeschäfts, finanziert aus dem sogenannten Sondervermögen der Bundeswehr und dem regulären Verteidigungshaushalt.
Die Bundesregierung hat in den USA 35 der Tarnkappenjets bestellt. Die US-Flugzeuge sollen vor allem für die sogenannte Nukleare Teilhabe Deutschlands gekauft werden - ein Abschreckungskonzept der NATO, bei dem Verbündete im Kriegsfall Zugriff auf US-Atombomben haben.
Eine Mitteilung aus London besagt, dass das Vereinigte Königreich mindestens zwölf Kampfjets vom Typ F-35A kaufen möchte, die mit taktischen Atomwaffen ausgestattet sein können.
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