Unmenschliche Haftbedingungen
Inhaftierte berichten von Horror in Trumps Abschiebegefängnis "Alligator Alcatraz"
Veröffentlicht:
von Benedict HottnerUS-Präsident Donald Trump beim Besuch seines Abschiebegefängnisses in Florida.
Bild: REUTERS/Evelyn Hockstein
Berichte über unmenschliche Zustände im neuen Abschiebezentrum "Alligator Alcatraz" in Florida sorgen für Empörung. Häftlinge berichten von Maden im Essen, Dauerbeleuchtung und verweigerten Medikamenten. Auch Umweltorganisationen schlagen wegen des Baus in den Everglades Alarm.
Donald Trumps neues Abschiebegefängnis in Florida steht massiv in der Kritik. Laut einem CBS-Bericht schildern mehrere Insassen erschütternde Zustände im Lager "Alligator Alcatraz". Der kubanische Musiker Leamsy La Figura spricht von Mahlzeiten, in denen sich Maden befinden, sowie von dauerhafter Beleuchtung, die Schlaf unmöglich mache. Medikamente würden verweigert, sauberes Wasser sei oft Mangelware. Auch religiöse Praktiken seien verboten, so der Bericht.
Horror hinter Stacheldraht: Was Häftlinge berichten
"Das Licht bleibt 24 Stunden an, wir können nicht schlafen", sagt La Figura gegenüber CBS. Ein weiterer Insasse betont: "Wir sind Menschen, keine Hunde." Besonders umstritten: Auch Menschen mit gültigen Aufenthaltsdokumenten sollen ohne klare Begründung festgehalten werden. Die zuständigen Behörden haben sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Trump lobt, Kritiker sehen Grausamkeit
"Alligator Alcatraz" ist ein Prestigeprojekt Donald Trumps – unterstützt von Floridas Gouverneur Ron DeSantis. Die Einrichtung bietet Platz für bis zu 5.000 Personen und besteht aus Containern und Zelten mitten in der Sumpflandschaft der Everglades. Laut DeSantis soll das Zentrum helfen, "illegale Ausländer ohne Bürokratie zu entfernen".
Zur Eröffnung des Lagers warnte Trump vor Fluchtversuchen – mit dem Hinweis auf die Alligatoren und Schlangen in der Umgebung. Das Weiße Haus bezeichnete die Insassen als "illegale Mörder und Vergewaltiger" und sieht in der Einrichtung eine kostengünstige Lösung für Massenabschiebungen.
Kritik gibt es auch wegen der Finanzierung: Der Bau wurde in wenigen Tagen auf einem alten Flugfeld errichtet – finanziert durch republikanische Großspender. Firmen aus diesem Umfeld sollen hohe Summen kassiert haben. Demokratische Abgeordnete, denen der Zugang zur Einrichtung verwehrt wurde, sprechen von "Bereicherung unter dem Vorwand der Grenzsicherung".
Umwelt- und Menschenrechtsgruppen schlagen Alarm
Neben den Menschenrechtsverletzungen sorgen sich auch Umweltorganisationen um die Everglades. Die "National Parks Conservation Association" und "Friends of the Everglades" warnen vor erheblichen Schäden für das empfindliche Ökosystem. Besonders bedroht seien seltene Tierarten und das Grundwasser der Region.
Kritisiert wird außerdem, dass weder indigene Gruppen noch lokale Gemeinden oder Umweltfachleute in die Planung einbezogen wurden. Der frühere Sprecher des Heimatschutzministeriums, Alex Howard, bezeichnete das Lager als "groteske Mischung aus Grausamkeit und Theater". Trotz massiver Proteste plant Trump laut eigenen Aussagen den Bau ähnlicher Haftzentren in weiteren Bundesstaaten – als Teil einer umfassenden Verschärfung der US-Einwanderungspolitik.
Verwendete Quellen:
cbsnews.com: Cuban reggaeton artist detained at "Alligator Alcatraz" says conditions are inhumane
focus.de: Trumps neuer Horror-Knast "Alligator Alcatraz" - Inhaftierte berichten Grausames
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