Online-Betrug
Perfide Heizöl-Masche: Verbraucherzentrale warnt vor Fake-Angeboten
Veröffentlicht:
von Jana WejkumStatt einer günstigen Heizöllieferung erwartet Verbraucher:innen auf Fake-Portalen eine böse Überraschung. (Symbolbild)
Bild: Christian Charisius/dpa
Betrüger:innen nutzen den Beginn der kalten Jahreszeit aus, um im Netz mit vermeintlich billigem Heizöl zu werben. Welche Masche dahinter steckt und wie du dich davor schützt.
Das Wichtigste in Kürze
Vertrauenswürdig wirkende Fake-Shops bieten Heizöl zu marktunüblichen Preisen an - ohne die Ware jemals zu liefern.
Fake-Shops fallen oft durch fehlendes Impressum, eingeschränkte Zahlungsmöglichkeiten, gefälschte Bewertungen oder Rechtschreibfehler auf.
Wer auf Betrug hereingefallen ist, sollte seine Bank kontaktieren, Beweise sammeln und Anzeige erstatten.
Im November fällt in manchen Regionen Deutschlands der erste Schnee. Für Verbraucher:innen ein Anlass, schnell noch ihre Heizöl-Vorräte für den Winter aufzustocken. Praktischerweise dürften die Preise für Heizöl weiter sinken: Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) geht von einem ausreichenden Angebot für 2026 aus. Trotzdem sind einige Angebote im Internet zu gut, um wahr zu sein.
So warnt die Verbraucherzentrale vor Heizöl-Angeboten, die weit unter dem üblichen Marktpreis liegen. Besonders perfide: Die Shops wirken zunächst seriös, doch das bezahlte Öl wird niemals geliefert. Die Verbraucherzentrale verzeichnet in ihrem "Fakeshop-Finder" vermehrte Anfragen zu Webseiten, die Heizöl anbieten und hat eine Auswahl der betrügerischen Shops zusammengestellt.
Diese Shops mit Heizöl und Heizmaterialien sind ein Fake:
brennholzmeister.de
heizoelpreise-region.de
europellet.at
easyoel.net
e.holzheiz.com
graenergie.com
heizoel-liefern.de
heizoel-marke.de
heizoel-kalkulator.de
holzmarket24.com
brennstoffe-energy.de
heizoel-freunde.de
pellet-profi24.de
heizoelpreise-region.de
Fakeshops online erkennen
Die Liste der Verbraucherzentrale ist jedoch nicht vollständig: Es können neue Shops hinzukommen oder bereits existierende noch nicht als Fake enttarnt sein. Daher geben die Verbraucherschützer:innen Tipps, um dubiose Angebote selbst als solche zu erkennen:
Die Webseite hat kein Impressum: Ein Impressum zu haben, ist in Deutschland Pflicht.
Eingeschränkte Zahlungsmöglichkeiten: Wenn Shops keine Kreditkarten- oder Paypal-Zahlungen annehmen, sondern auf Vorkasse oder Kryptowährungen bestehen, sind sie in der Regel unseriös.
Unrealistische Preise: Werden Produkte und Dienstleistungen zum Spottpreis angeboten, gibt es meistens einen Haken.
Ausverkauftes ist erhältlich: Ist ein Produkt überall ausverkauft, außer in dem betreffenden Shop, ist Vorsicht geboten.
Gefälschte oder fehlende Bewertungen: Vor dem Kauf solltest du einen prüfenden Blick auf die Rezensionen werfen.
Unprofessionelle Webseite: Sind auf der Webseite auffällige Rechtschreib- und Grammatikfehler enthalten, gehört sie möglicherweise zu einem ausländischen betrügerischen Shop.
Hereingefallen! Und nun?
Trotz aller Vorsicht kann es sein, dass du trotzdem auf einen Betrug hereinfällst. Das ist kein Grund, sich zu schämen: Laut einer Schufa-Verbraucherumfrage wurde rund ein Viertel der Befragten schon einmal Opfer eines Online-Betrugs. Davon sind ein Drittel auf Fake-Shops hereingefallen. Doch nur wenige erstatten Anzeige.
Dabei gehört eine Strafanzeige zu den Maßnahmen, die die Verbraucherzentrale Betrugsopfern rät. Fällt der Schwindel auf, sollte man zuallererst die Bank kontaktieren. Bei Überweisungen und Lastschriften könnte die Zahlung gegebenenfalls noch gestoppt oder rückerstattet werden. Als Nächstes sollten alle schriftlichen Dokumente, wie Bestellbestätigung, Kaufvertrag, E-Mails und Screenshots der Webseite gesichert werden. Mithilfe dieser Beweise können Betroffene - auch online - bei der Polizei Anzeige erstatten.
Verwendete Quellen:
Verbraucherzentrale: "Vorsicht vor Heizöl-Angeboten: Fakeshops locken mit falschen Schnäppchen"
schufa.de: "SCHUFA-Studie: Nur jedes dritte Fakeshop-Opfer erstattet Anzeige bei der Polizei"
Nachrichtenagentur Reuters
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