Scharfe Kritik

Finger weg vom Kindersekt: Verbraucherzentrale warnt vor diesen Gefahren

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von dpa

Verbraucherschützer:innen sehen den Konsum von Kindersekt äußerst kritisch. (Symbolbild)

Bild: Jens Kalaene/dpa/dpa-tmn


Feiern wie die Großen? Kindersekt ist alkoholfrei, aber steckt voller Zucker und fragwürdiger Botschaften. Verbraucherschützer:innen verraten, welche guten Alternativen es gibt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Kindersekt in kunterbunten Flaschen mit Comicfiguren macht optisch Lust auf Feiern wie die Großen – doch die Verbraucherzentrale Hessen warnt vor dem Trend.

  • Das Getränk sei zwar alkoholfrei, enthalte aber extrem viel Zucker und normalisiere das Nachahmen von Trinkritualen Erwachsener.

  • Zudem sei der Preis hoch und der Gesundheitswert gering.

Fruchtig-sprudelnde Party-Drinks für Kinder in Sektflaschenform mit kunterbunten Etiketten und Comicfiguren wie den "Minions" vorne drauf? Das lässt Kinderaugen leuchten und verspricht: Wir können feiern wie die Großen. Doch die Verbraucherzentrale Hessen sieht den Kindersekt kritisch.

Dem Originalsekt zum Verwechseln ähnlich

Er sei zwar alkoholfrei, aber durch die Aufmachung sei der Party-Drink für Kinder dem Originalsekt zum Verwechseln ähnlich. Gleichzeitig sei das bunte Design darauf ausgelegt, Kinder anzusprechen. "Damit vermitteln die Hersteller: Feiern heißt Alkohol trinken - das ist eine gefährliche Botschaft", warnt Stella Glogowski, Leiterin der Fachgruppe Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale.

Aus Sicht der Verbraucherschützer normalisiere der Konsum von Kindersekt das Nachahmen von Trinkritualen Erwachsener. Dadurch würden Kinder bereits in einem Alter geprägt, in dem sich langfristige Vorlieben und Verhaltensmuster ausbilden. "So wird die Assoziation zwischen Spaß und Alkohol früh gefestigt - und das darf nicht Ziel von Kinderprodukten sein", so Glogowski.

Teuer und extrem süß: bis zu sieben Würfelzucker in einem Glas

Der Check brachte aber auch noch richtig Ungesundes ans Licht: Mit neun bis elf Gramm Zucker pro 100 Milliliter sei in den getesteten Partygetränken außerdem mehr Zucker als in vielen gängigen Softdrinks. So liefert ein 200-ml-Glas bis zu 22 Gramm Zucker - das sind sechs bis sieben Stück Würfelzucker.

Glogowski kritisiert auch den Preis der alkoholfreien Getränke. Zwischen 4,30 und 4,70 Euro koste ein Liter - und sei damit fast sechsmal teurer als eine günstige Apfelschorle. "Wenig Frucht, viel Zucker und ein hoher Preis", fasst die Verbraucherschützerin zusammen und rät, die Sekt-Ersatz-Flasche lieber im Regal stehenzulassen.

Ihre Empfehlung: Party-Getränke für Kinder besser selbst mixen - aus Säften, ungesüßtem Kräuter- oder Früchtetee und Mineralwasser.

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