Ukraine-Diplomatie

Großeinsatz vor Ukraine-Gipfel in Berlin: Selenskyjs Besuch beeinträchtigt Verkehr

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von dpa

Der ukrainische Präsident wurde am Nachmittag von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Kanzleramt empfangen.

Bild: Michael Kappeler/dpa


Präsident Selenskyj ist in Berlin angekommen und hat einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Das Regierungsviertel sollte gemieden werden, heißt es.

Das Wichtigste in Kürze

  • Selenskyj ist zu Friedensgesprächen nach Berlin gekommen.

  • Auch eine US-Delegation ist vor Ort.

  • Die Polizei hat scharfe Sicherheitsmaßnahmen getroffen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu Beratungen über einen Waffenstillstand im russischen Krieg gegen sein Land in Berlin eingetroffen. Im Kanzleramt wurde er nach Angaben eines dpa-Reporters von Kanzler Friedrich Merz (CDU) bei seiner Ankunft herzlich begrüßt. Für die Berliner:innen hat der Besuch einige Verkehrsbeeinträchtigungen zur Folge. So war beispielsweise ab dem Mittag der S- und U-Bahnhof Brandenburger Tor gesperrt.

Die drei S-Bahnlinien S1, S2 und S25 konnten daher dort nicht halten, ebenso wenig die U5. Wann die Sperrung aufgehoben wird, blieb offen. Wie die Polizei bei X schrieb, sind derzeit auch am U-Bahnhof Bundestag "nicht alle Ein- und Ausgänge geöffnet". Die Polizei riet dazu, alternative Verbindungen zu nutzen.

US-Delegation schon am Morgen in Berlin

Selenskyj traf kurz nach 15.00 Uhr am Kanzleramt ein. Schon am Vormittag kam eine US-Delegation mit dem Sondergesandten Steve Witkoff sowie dem Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, in Berlin an. Ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur beobachtete, wie sie in ein Hotel in Berlin-Mitte gingen. Die Ankunft Selenskyjs war ursprünglich für Montag erwartet worden.

Am Montagabend wollen Merz und Selenskyj mit weiteren westlichen Spitzenpolitiker:innen, darunter Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premier Keir Starmer, sowie Spitzen von EU und NATO in Berlin über die Lage in der Ukraine beraten.

Nur wenige Details zum Polizei-Einsatz

Die Verkehrsinformationszentrale empfahl daher für den Start der Woche, das Regierungsviertel zu umfahren. "Während der An- und Abreise der Staatsgäste werden weitere umfangreiche Sperrungen erwartet. Aus Sicherheitsgründen stehen keine detaillierten Informationen über Zeiträume und Umfang der Sperrungen zur Verfügung" teilte die VIZ mit.

Auch die Berliner Polizei hielt sich mit Details zu ihrem Einsatz rund um den Staatsbesuch am Sonntag zurück. Aus einer kurzen Videobotschaft ging hervor, dass die Berliner Polizei von Einsatzkräften aus anderen Bundesländern unterstützt wird.


Höchste Sicherheitsstufe für Selenskyj

Zuletzt war Selenskyj im August in Berlin. Damals gab es hohe Sicherheitsvorkehrungen in der Stadt. Die Polizei hatte die Visite tagsüber mit umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen begleitet. Im Regierungsviertel wurden Spezialeinheiten mit Scharfschütz:innen postiert, etwa auf dem Dach des Bundeskanzleramtes. Auf der Spree waren Boote der Polizei unterwegs, Beamt:innen sicherten auf Jetski die Umgebung des Gebäudes. Unterstützt wurde die Berliner Polizei damals nach eigenen Angaben durch Einsatzkräfte aus Brandenburg, Thüringen, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen sowie der Bundespolizei.

Straßen und Fußwege waren im gesamten Parlaments- und Regierungsviertel zeitweise gesperrt. Auch im S-Bahn- und U-Bahnverkehr waren Behinderungen angekündigt worden, etwa kurzfristige Ausfälle und Verzögerungen. Rund um den Hauptstadtflughafen BER war das ähnlich.

Für den ukrainischen Präsidenten gilt ebenso wie etwa für Regierungschef:innen aus den USA, Russland und Israel die höchste Sicherheitsstufe. Bei seinem Besuch im Mai waren nach Polizeiangaben rund 2.400 Polizist:innen im Einsatz.

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