Krieg in der Ukraine
"Sie sind nicht einmal im Spiel": Putins Unterhändler beleidigt Kanzler Merz und spricht von "Dummheit"
Aktualisiert:
von dpa:newstime
Putins Unterhändler verspottet Merz
Videoclip • 01:02 Min • Ab 12
Die Verhandlungen der USA mit Russland gelten als vielversprechender Ansatz für Frieden in der Ukraine. Kanzler Merz zeigte sich in einem geleakten Telefonat besorgt über die Rolle Europas und der Ukraine. Der Kreml reagiert derbe.
Das Wichtigste in Kürze
Der russische Chefunterhändler Kirill Dmitrijew verspottet Merz.
Russland wirft dem Westen Kriegstreiberei vor.
Hintergrund sind geleakte Aussagen von Merz über den Ukraine-Krieg.
Russland reagiert mit Spott auf das laut Medien in einer vertraulichen Telefonkonferenz europäischer Spitzenpolitiker:innen geäußerte Misstrauen von Bundeskanzler Friedrich Merz gegenüber den US-Unterhändler:innen im Ukraine-Krieg. "Lieber Merz, Sie sind nicht einmal im Spiel", schrieb der russische Chefunterhändler Kirill Dmitrijew auf der Plattform X.
"Sie haben sich durch Kriegstreiberei, die Torpedierung des Friedens, unrealistische Vorschläge, den Selbstmord der westlichen Zivilisation, Migration und dickköpfige Dummheit selbst disqualifiziert", fügte er hinzu.
Regierungssprecher lehnt Kommentar ab
Dimitrijew regierte auf einen "Spiegel"-Bericht über die Mitschrift einer Krisenschalte, an der auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnahm. Danach soll Merz zu Selenskyj über die US-Unterhändler:innen gesagt haben: "Sie spielen Spielchen, sowohl mit euch als auch mit uns."
Ein Regierungssprecher in Berlin teilte mit: "Ich bitte um Verständnis, dass wir einzelne Medienberichte nicht kommentieren. Darüber hinaus können wir grundsätzlich über vertrauliche Gespräche nicht berichten."
Der Sprecher verwies auf Merz' Äußerungen in der Pressekonferenz mit Polens Ministerpräsident Donald Tusk am vergangenen Montag (1. Dezember). Merz hatte dabei unter anderem auf ein gemeinsames Telefonat mit Selenskyj, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, dem britischen Premier Keir Starmer und anderen europäischen Partnern Bezug genommen und gesagt, man halte die transatlantische Gemeinschaft "so gut wir nur können zusammen".
Russland wirft Westen Kriegstreiberei vor
Die russische Führung macht für den von Kremlchef Wladimir Putin Anfang 2022 befohlenen Angriffskrieg gegen die Ukraine den Westen verantwortlich. Putin hatte zuletzt mehrfach behauptet, dass der Westen die Ukraine als Mittel benutze, um gegen Russland Krieg zu führen.
Dmitrijew ist Putins Unterhändler bei den Gesprächen mit Washington. Dmitrijew, der in den USA studiert hat, gilt als geschickter Diplomat, der vor allem auf wirtschaftliche Anreize gegenüber der Administration von US-Präsident Donald Trump setzt.
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