Betrugsskandal
Elite-Soldaten inszenieren Verletzungen: Millionenbetrug in Russlands Militär
Veröffentlicht:
von Benedikt RammerRussische Soldaten beschossen sich gegenseitig. (Symbolbild)
Bild: Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa
Ein schwerer Betrugsskandal erschüttert die russische Armee. Soldaten sollen absichtlich aufeinander geschossen haben, um staatliche Entschädigungen zu erschleichen. Die Drahtzieher: hochrangige Offiziere einer Eliteeinheit.
Das Wichtigste in Kürze
Soldaten der 83. russischen Luftsturm-Brigade inszenierten gegenseitige Verletzungen, um hohe Entschädigungen zu kassieren.
Die Hauptverdächtigen, zwei hochrangige Offiziere, wurden bereits festgenommen und haben gestanden.
Der Skandal beschädigt das Image der russischen Armee und enthüllt interne Kontrolllücken.
Ein neuer Skandal trifft Russlands Militär inmitten des Ukraine-Kriegs: Mindestens 35 Soldaten der 83. Luftsturm-Brigade, einer Eliteeinheit, sollen absichtlich gegenseitige Schüsse inszeniert haben, um hohe staatliche Entschädigungen zu kassieren. Laut Berichten von "Kommersant", "Helsinki Times" und Fox News beläuft sich der Schaden auf über 200 Millionen Rubel, rund 2,1 Millionen Euro.
Eliteeinheit unter Verdacht
Die Soldaten sollen sich den Medienberichten zufolge gezielt in nicht lebenswichtige Körperregionen geschossen haben, um Verwundungen vorzutäuschen. Diese Masche brachte ihnen pro Person Entschädigungen von bis zu 3 Millionen Rubel (32.000 Euro). Im Fokus der Ermittlungen stehen Oberst Artem Gorodilov und Oberstleutnant Konstantin Frolov, die als Drahtzieher des Betrugssystems gelten. Beide Offiziere wurden bereits im Sommer 2024 festgenommen.
Die Enthüllungen sind besonders brisant, da Frolov, bekannt als "der Henker", in russischen Staatsmedien zuvor als Held gefeiert wurde. Er galt als einer der besten Scharfschützen des Ukraine-Kriegs und wurde mehrfach für angebliche Tapferkeit ausgezeichnet. Wie die Ermittlungen zeigen, waren viele seiner Verletzungen jedoch Teil der Betrugsmasche. Auch Gorodilov ist kein Unbekannter: Sein Name wird mit mutmaßlichen Kriegsverbrechen in Butscha in Verbindung gebracht, weshalb er bereits auf der US-Sanktionsliste steht.
Whistleblower enthüllt System
Der Skandal wurde durch die Aussage eines Whistleblowers aus der Brigade aufgedeckt. Dieser schilderte bei einer Militär-Ermittlungsbehörde in St. Petersburg die systematischen Täuschungen und brachte damit den Stein ins Rollen. Gorodilov und Frolov haben ihre Rolle inzwischen gestanden und kooperieren mit den Ermittler:innen.
Die Affäre hat schwerwiegende Folgen für das Vertrauen in Russlands Militärführung. Neben der fragwürdigen Kontrolle staatlicher Entschädigungszahlungen wirft sie auch ein schlechtes Licht auf die angebliche Heldenhaftigkeit einzelner Offiziere. Für das russische Verteidigungsministerium kommt der Skandal zur Unzeit: Mitten im Krieg gegen die Ukraine droht ein weiterer Imageschaden für die ohnehin angeschlagene Armee.
Verwendete Quellen:
Helsinki Time: "Russian soldiers shot each other for money on Ukraine front"
Mehr News

Gesetz blockiert
Veto im Bundesrat! Sparpaket für Krankenkassenbeiträge scheitert

Ukraine-Krieg
Russland will vom Friedensplan nichts wissen – warnt Kiew trotzdem

Koreanische Spezialität
Rückruf bei Aldi Nord: In diesem Asia-Produkt können gefährliche Glasstücke enthalten sein

Energieversorgung
Untersuchung zu Nord Stream 2: Scholz sieht langen Verzicht auf LNG-Terminals als Fehler

Rätselhafter Fund
Mysteriöser Fall um abgetrennte Frauenhände auf A45: Polizei sucht silbernes Auto

FAQ
Trumps Ukraine-Friedensplan im Detail: So hoch wäre der Preis für Kiew

Shopping
Wann ist Black Friday 2025? Alle Infos zum Shopping-Highlight des Jahres

Eurovision Song Contest
Strategische Publikums-Abstimmung vermutet: ESC ändert Regeln

Pilot stirbt
Bei Dubai Air Show: Indischer Kampfjet HAL Tejas stürzt während Vorführung ab
