Handelsbeziehungen

Bei Waffenstillstand in der Ukraine: Ministerpräsident Kretschmer für Energieimporte aus Russland

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von dpa

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich erneut für Energielieferungen aus Russland ausgesprochen.

Bild: Robert Michael/dpa


Sachsens Ministerpräsident Kretschmer geriet bereits mehrfach für Forderungen, Sanktionen gegen Russland abzubauen, in die Kritik. Nun spricht er von Energiedeals mit dem Kreml – unter einer Voraussetzung.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer plädiert dafür, nach einem möglichen Ende der Kämpfe in der Ukraine wieder Energie aus Russland zu beziehen. "Unser Interesse muss sein, nach einem Waffenstillstand wieder in Energielieferungen aus Russland einzutreten", sagte der CDU-Politiker der Funke-Mediengruppe. "Russland muss perspektivisch wieder Handelspartner sein - ohne dass wir in eine neue Abhängigkeit kommen." Wirtschaftsbeziehungen erhöhten auch die Sicherheit Deutschlands.

Kritik aus eigenen Reihen

Kretschmer hat sich wiederholt für eine Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen nach dem Krieg ausgesprochen - und dafür Kritik auch aus den eigenen Reihen geerntet. Wegen Russlands Krieg gegen das Nachbarland Ukraine sind mehrere westliche Sanktionen gegen Moskau verhängt worden.

Putin: Sanktionen treffen vor allem Europa

Russland bezeichnet seinen Krieg gegen die Ukraine als militärische Spezialoperation. Die darauf folgenden westlichen Sanktionen hat Kremlchef Wladimir Putin hingegen als Wirtschaftskrieg kritisiert. Er verwies mehrfach darauf, dass darunter vor allem Europa leide. Die eigene Wirtschaft werde zwar auch getroffen, sie werde aber zunehmend unabhängig.

Kretschmer sagte nun: "Wir müssen die Sanktionen gegen Russland auch aus dem eigenen ökonomischen Interesse betrachten." Die Energiepolitik in Deutschland führe zu Deindustrialisierung.


Russland als Bedrohung

Auf die Frage, ob er sich nicht von dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bedroht fühle, antwortete Kretschmer: "Russland hat ein anderes Land angegriffen. Daher müssen wir uns verteidigungsfähig aufstellen." Das gelinge nur, wenn Deutschland wirtschaftlich stark sei.

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