Gondel kracht in Bergstation

Seilbahnunglück in Macugnaga: 100 Menschen am Berg in Italien gestrandet

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von dpa

Nach einem Unfall an einer Seilbahn in den italienischen Alpen saßen fast 100 Menschen in einem hoch gelegenen Skigebiet fest.

Bild: -/Vigili del Fuoco/dpa


Der Alptraum aller Winterurlauber:innen: Die Seilbahn bremst nicht mehr. In den italienischen Alpen ging das Unglück für die meisten vergleichsweise glimpflich aus.

Nach einem Unfall an einer Seilbahn in den italienischen Alpen sind fast 100 Menschen aus einem hoch gelegenen Skigebiet evakuiert worden. Wie die Bergwacht mitteilte, prallte eine Kabine der Seilbahn mit hoher Geschwindigkeit gegen die Barriere der Bergstation unweit der Gemeinde Macugnaga an der Grenze zur Schweiz. Vier Menschen wurden leicht verletzt.

Modernisierung liegt nur zwei Jahre zurück

Die Verletzten wurden nach Angaben der Bergwacht sofort mit einem Hubschrauber von der in etwa 2.800 Metern Höhe liegenden Bergstation evakuiert. Wie die italienische Feuerwehr mitteilte, handelt es sich bei den Verletzten um drei Passagiere der Gondel sowie einen Seilbahnmitarbeiter.

"Wir waren fast angekommen, als wir sahen, dass die Kabine schneller wurde. Dann sind wir gegen den Beton geprallt und übereinander gefallen", zitierte die Zeitung "Corriere della Sera" eine Passagierin der Seilbahn. "Es waren ein paar Sekunden, in denen wir nicht verstanden haben, was genau passiert ist."

Der Chef des Seilbahnbetreibers Macugnaga Trasporti e Servizi, Filippo Besozzi, sagte der Zeitung, der Unfall sei durch ein technisches Problem verursacht worden, aufgrund dessen die Kabine beim Einfahren in die Station nicht ausreichend abgebremst habe und deshalb gegen die Barriere geprallt sei.

Über mehrere Stunden waren aber knapp 100 Skifahrer:innen und Wander:innen gestrandet. Da die Seilbahn außer Betrieb genommen wurde, mussten sie in einer langwierigen Aktion schrittweise mit Helikoptern weggeflogen werden.

Die betroffene Seilbahn stammt ursprünglich aus dem Jahr 1962, war jedoch Anfang 2023 umfassend modernisiert worden. Dabei wurden unter anderem Motoren, Rollen und auch die Kabinen ausgetauscht. Die Sanierung kostete nach Angaben der Behörden rund zwei Millionen Euro. Die Ursache des Unfalls am Dienstagvormittag (30. Dezember) ist noch unklar. Die Behörden untersuchen dies nun.

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