Superfood nicht immer super
"Öko-Test" nimmt Sauerkraut unter die Lupe - Markenprodukt fällt durch
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von Joachim VonderthannBeim Sauerkraut-Test von "Öko-Test" schnitten viele Produkte gut ab, ein Marken-Kraut fiel allerdings durch.
Bild: Patrick Pleul/dpa/Symbolbild
"Öko-Test" hat 28 Sauerkrautsorten auf Pestizide, Schadstoffe und Nährwerte geprüft. Während Bio-Produkte überwiegend gut abschneiden, offenbaren konventionelle Sorten teils bedenkliche Rückstände.
Das Wichtigste in Kürze
Bio-Sauerkraut überzeugt im "Öko-Test": 13 von 14 Bio-Produkten erhielten Bestnoten.
Konventionelles Sauerkraut ist teils stark belastet.
Stark erhöhte Werte des Schadstoffs BPA in Dosenprodukten gefunden.
Sauerkraut gilt als deutscher Klassiker und gesundes "Superfood". Doch wie gut sind die Produkte aus dem Supermarkt wirklich? Das Verbrauchermagazin "Öko-Test" hat 28 Sauerkrautmarken, darunter 14 in Bio-Qualität, genauer unter die Lupe genommen. Dabei wurden die Produkte auf Pestizide, Schadstoffe wie Bisphenol A (BPA), Vitamin-C-Gehalt und Salzgehalt geprüft. Auch Verpackungen und Werbeaussagen flossen in die Bewertung ein.
Sauerkraut im "Öko-Test": Viele sind gut
Die Ergebnisse zeigen: Bio-Produkte schneiden insgesamt deutlich besser ab als konventionelle Sauerkrautsorten. Elf Produkte erhielten die Bestnote "sehr gut", weitere elf wurden mit "gut" bewertet, wie Utopia.de berichtet. Besonders überzeugend zeigten sich demnach Bio-Marken wie Dennree Sauerkraut, Edeka Bio Sauerkraut und K-Bio von Kaufland. Diese Sorten sind nicht nur frei von Pestiziden, sondern überzeugen auch mit moderaten Salz- und mittleren bis hohen Vitamin-C-Werten.
Pestizide in konventionellen Produkten
Während Bio-Sauerkraut durchweg ohne Pestizidrückstände auskommt, ist das Bild bei konventionellen Marken gemischt. Sechs der getesteten Produkte waren pestizidfrei, während acht Rückstände von bis zu zwei Pestiziden enthielten – darunter auch das inzwischen in der EU verbotene Insektizid Spirotetramat. Dieses steht im Verdacht, die Fortpflanzungsfähigkeit negativ zu beeinflussen. Besonders betroffen: Das "Mildessa Mildes Weinsauerkraut" von Hengstenberg, das aufgrund zweier Pestizidfunde mit der Note "mangelhaft" bewertet wurde.
Auch das "Kühne Fasskraut" enthielt Spuren eines Pestizids, wurde jedoch mit "gut" bewertet, da es im Salz- und Vitamin-C-Gehalt punkten konnte. Ein weiteres Problem bei konventionellen Produkten sind stark erhöhte Mengen des Schadstoffs BPA)in Konserven. BPA wird zur Beschichtung von Dosen verwendet, kann jedoch in das Sauerkraut übergehen und gesundheitliche Risiken bergen – insbesondere für das Immunsystem und die Fruchtbarkeit. Die Expert:innen von "Öko-Test" raten deshalb zu Bio-Sauerkraut aus Glas oder Beuteln.
Salz- und Vitamin-C-Gehalt im Fokus
Sauerkraut ist bekannt für seinen hohen Vitamin-C-Gehalt, doch die Laboranalysen von Öko-Test zeigen deutliche Unterschiede. Viele Konserven enthielten weniger als 20 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm, einige sogar unter fünf Milligramm. Grund dafür ist die Pasteurisierung, bei der das Vitamin größtenteils zerstört wird. Zudem wurde der Salzgehalt kritisch betrachtet: Einige Produkte überschritten den empfohlenen Höchstwert von 1,1 Gramm Salz pro 100 Gramm, was langfristig das Risiko für Bluthochdruck erhöhen kann.
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