Knappheit bei Flugturbinen-Kraftstoff
Kerosin-Engpass am Flughafen Hamburg - Flugausfälle drohen
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von dpaAm Flughafen Hamburg sorgt ein Kerosin-Engpass für mögliche Flugplan-Änderungen. (Symbolbild)
Bild: Marcus Brandt/dpa
Am Hamburg Airport könnte es wegen knapper Kerosin-Lieferungen bald zu Verspätungen und Ausfällen kommen. Der Flughafen verweist auf die Raffinerie – und stellt klar, dass er selbst keine Verantwortung trage.
Wegen eines Kerosin-Lieferengpasses müssen sich Passagiere am Airport Hamburg auf Verspätungen und Flugausfälle einstellen. "Zurzeit läuft der Flugbetrieb stabil. Wir gehen jedoch davon aus, dass es in den nächsten Tagen zu Flugplan-Änderungen und Verspätungen am Hamburg Airport kommen kann", teilte der Airport auf Anfrage mit. Derzeit habe man keine genaueren Informationen zu Ursache und Umfang des Lieferengpasses. Es gebe jedoch keine Hinweise darauf, dass Sabotage oder terroristische Aktivitäten im Spiel sein könnten.
Unvorhergesehener Lieferengpass in der Raffinerie Heide
"Die Fluggesellschaften am Hamburger Flughafen sind zurzeit von einem unvorhergesehenen Kerosin-Lieferengpass seitens der Raffinerie Heide betroffen", berichtete der Airport. Eine Sprecherin der Raffinerie sagte auf Anfrage, aufgrund "unvorhergesehener Umstände" sei derzeit kein Flugturbinenkraftstoff verfügbar. Vom Donnerstagnachmittag (18. September) an sollten jedoch wieder erste Mengen ausgeliefert werden. "Wir arbeiten mit Hochdruck an einer schnellen Lösung", betonte die Sprecherin.
Der Flughafen riet Passagieren dennoch, ihren Flugstatus im Blick zu behalten und sich bei Umbuchungen oder Stornierungen an die Hotlines der jeweiligen Fluggesellschaften oder ihren Reiseveranstalter zu wenden. Sprecher der Lufthansa und von Eurowings betonten, ihre Flüge fänden ohne Einschränkung statt. Die Maschinen würden ersatzweise etwa in München oder Frankfurt betankt. "Der Kerosin-Engpass in Hamburg hat aktuell keine Auswirkungen auf die Flüge von Lufthansa Group Airlines", sagte eine Eurowings-Sprecherin.
Betankung in Verantwortung der Airlines und Raffinerien
Nach Angaben des Flughafens erfolgt die Betankung der Maschinen ausschließlich über die Airlines und ihre jeweiligen Lieferanten sowie den Betreiber des Tanklagers am Hamburg Airport. Der Airport sei weder in die Beschaffung, die Lagerung, den Verkauf noch in die Lieferung des Kerosins oder die Betankung der Flieger eingebunden.
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"Als Flughafen stellen wir lediglich die Flächen zur Verfügung, uns gehören weder die Tanks noch weitere Einbauten, Anlagen oder Fahrzeuge im Betankungsprozess", hieß es. Flughafenchef Christian Kunsch betonte: "Wir sind selbst Betroffener dieser Lage. Das ist wie im Straßenverkehr: Der Betreiber der Autobahn ist nicht in der Verantwortung, wann und ob die Tankstellen an den Rastplätzen beliefert werden."
Flughafenverband: Resilienz der Infrastrukturen in den Blick nehmen
Nach Ansicht des Hauptgeschäftsführers des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, zeigt die Situation am Hamburg Airport, wie sensibel und gleichzeitig komplex die logistischen Ketten in der Luftfahrt seien. "Flughäfen tragen Verantwortung für einen sicheren und verlässlichen Betrieb – nicht aber für privatwirtschaftlich organisierte Versorgungsstrukturen wie die Kerosinlieferung." Der aktuelle Engpass müsse Anlass sein, die Resilienz vorgelagerter Infrastrukturen für die Versorgung der Flughäfen stärker in den Fokus zu rücken.
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