Inflation
Umfrage: Sparen bestimmt den Einkauf
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von dpaEine Frau fährt mit ihrem Einkaufswagen vor dem Kühlregal eines Supermarkts.
Bild: Philip Dulian/dpa
Die gestiegenen Lebensmittelpreise führen bei vielen Verbraucher:innen dazu, ihr Einkaufsverhalten zu überdenken.
Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Befragten einer Umfrage gaben an, ihre Einkaufsgewohnheiten infolge der hohen Preise verändert zu haben. Von diesen wiederum geht rund die Hälfte eigenen Angaben zufolge inzwischen häufiger im Discounter statt im Supermarkt einkaufen.
Die Umfrage hat das Institut Yougov zwischen dem 3. und 5. September im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur durchgeführt. Insgesamt wurden 2.009 Personen befragt. Die Ergebnisse sind laut Yougov repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.
71 Prozent derjenigen, die anders einkaufen, achten demnach stärker auf Sonderangebote und Rabatte als zuvor. Ein gutes Drittel kauft insgesamt seltener oder weniger ein. Auf Frische wollen gleichwohl nur wenige verzichten. Fast 56 Prozent derjenigen, die ihr Kaufverhalten verändert haben, gaben an, genauso viele frische Produkte wie vorher einzukaufen. Bei fünf Prozent landen diese Waren inzwischen sogar häufiger im Einkaufswagen als zuvor.
Viele werfen weniger weg
Ein besonders auffälliges Ergebnis: Um Geld zu sparen, achten 84 Prozent der Verbraucher:innen, die umgestellt haben, stärker als vorher darauf, weniger Lebensmittel wegzuwerfen. Sie versuchten etwa, bewusster einzukaufen und Reste kreativ zu verwerten. Außerdem essen rund die Hälfte von ihnen häufiger abgelaufene Lebensmittel, wenn sie noch gut aussehen.
Von denjenigen, die ihr Einkaufsverhalten nicht umgestellt haben, gaben mehr als 40 Prozent zur Begründung an, schon vorher möglichst wenig Geld für Lebensmittel ausgegeben zu haben und kein Sparpotenzial mehr zu sehen. Mehr als ein Drittel hat eigenen Angaben zufolge ausreichend Geld, um sich auch teurere Nahrungsmittel zu leisten. Jeder Zehnte von ihnen will die Preissteigerungen gar nicht wahrgenommen haben.
Preise deutlich gestiegen
Die Statistik ist allerdings eindeutig. Zwar lag die Teuerungsrate bei Lebensmitteln laut dem Statistischen Bundesamt im vergangenen Jahr bei lediglich 1,4 Prozent. Doch im Verlauf des laufenden Jahres ist sie wieder angestiegen und lag im Juli bei rund 2,2 Prozent. Bei einzelnen Produkten liegt die Steigerung aber deutlich darüber. Schokolade etwa wurde im Juli um fast 19 Prozent teurer, Obst um 7,6 Prozent. Auch für Milch und Eier fiel die Steigerung mit 4,1 Prozent deutlich aus.
Insbesondere in den Jahren 2022 und 2023 waren infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine die Lebensmittelpreise insgesamt stark gestiegen, um 13,4 beziehungsweise 12,4 Prozent.
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