Um 90 Prozent

Netflix-Aktie rauscht richtig runter: Das steckt dahinter

Veröffentlicht:

von Joachim Vonderthann

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Netflix-Aktie stürzt um 90 % ab: Das steckt dahinter

Videoclip • 01:21 Min • Ab 12


Ein dramatischer Kurssturz bei der Netflix-Aktie sorgte zum Wochenstart für Verwirrung. Doch die Ursache ist ein geplanter Aktiensplit, der langfristig sogar Vorteile für Anleger:innen bringen könnte.

Das Wichtigste in Kürze

  • Netflix hat einen Aktiensplit im Verhältnis 10:1 durchgeführt, wodurch der Kurs rechnerisch um 90 Prozent sank.

  • Ziel des Splits ist es, die Aktie zugänglicher für Kleinanleger:innen zu machen.

  • Historisch betrachtet folgen auf Aktiensplits oft Kursanstiege.

Zum Start der Handelswoche sahen viele Anleger:innen geschockt in ihre Depots: Die Netflix-Aktie schien um rund 90 Prozent eingebrochen zu sein. Doch der massive Kursrückgang hat nichts mit schlechten Unternehmensnachrichten oder wirtschaftlichen Problemen zu tun. Der Grund für diesen vermeintlichen Absturz ist rein technischer Natur: Netflix hat einen sogenannten Aktiensplit im Verhältnis 10:1 durchgeführt, wie die "Stuttgarter Nachrichten berichten.

Durch den Split wird jede Aktie in zehn neue Aktien aufgeteilt, wodurch der Kurs rechnerisch auf ein Zehntel des ursprünglichen Werts fällt. Beispielhaft bedeutet das: Eine Netflix-Aktie, die vor dem Split etwa 960 Euro wert war, teilt sich nun in zehn Anteile zu jeweils rund 96 Euro auf. Der Gesamtwert im Depot bleibt für Anleger:innen jedoch unverändert.

Netflix führt Aktiensplit durch - Papier fällt nach unten

Netflix hatte die Maßnahme bereits Ende Oktober angekündigt. Ziel des Splits ist es, die Aktie zugänglicher für Kleinanleger:innen und Mitarbeiter:innen mit Aktienoptionen zu machen. Ein Kurs von über 1.000 Dollar pro Anteil stellte bislang eine hohe Hürde dar, besonders für Privatanleger:innen. Mit dem neuen, niedrigeren Stückpreis möchte das Unternehmen diese Einstiegshürde senken und mehr Menschen den Handel mit der Aktie ermöglichen.

Ein niedrigerer Preis pro Aktie bringt zudem weitere Vorteile mit sich:

  1. Besserer Zugang für Privatanleger:innen: Auch kleinere Beträge können nun investiert werden.

  2. Attraktiveres Kursbild: Ein niedrigerer Preis wirkt psychologisch ansprechender.

  3. Erhöhte Handelbarkeit: Aktien können leichter gehandelt werden, da kleinere Stückzahlen möglich sind.

Splits brachten oft Kursanstiege mit sich

Netflix ist nicht das erste Tech-Unternehmen, das einen Aktiensplit durchführt. Konzerne wie Amazon, Alphabet (Google) oder NVIDIA haben in der Vergangenheit ähnliche Schritte unternommen, wie finanzen.net berichtet. Oft folgten auf solche Splits Kursanstiege, da mehr Anleger:innen die Gelegenheit zum Einstieg nutzten.

Auch Netflix selbst hat bereits Erfahrungen mit dieser Maßnahme: In den Jahren 2004 (2:1) und 2015 (7:1) führte das Unternehmen erfolgreich Splits durch. Beide Male begann anschließend eine Phase des Wachstums. Allerdings bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend wiederholen wird. Der Split allein verändert keine fundamentalen Kennzahlen wie Umsatz oder Gewinn des Unternehmens. Die Marktkapitalisierung bleibt ebenfalls gleich und beträgt aktuell rund 471 Milliarden US-Dollar.

Was Anleger:innen beachten sollten

Für bestehende Aktionär:innen ist der Split steuerlich neutral, da keine Veräußerung der Aktien stattfindet. Limit-Orders und Optionspreise wurden von den meisten Brokern automatisch angepasst. Trotzdem empfiehlt es sich, einen prüfenden Blick ins eigene Depot zu werfen, um mögliche Unregelmäßigkeiten auszuschließen.


Verwendete Quellen:

Stuttgarter Nachrichten: "Warum ist die Netflix-Aktie gefallen? - Das ist der Grund"

finanzen.net: "Netflix-Aktie wird heute deutlich günstiger: Was der Mega-Aktiensplit für Aktionäre bedeutet"

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