Militärtagung in Litauen
"Wir sind jetzt schon im Krieg": Baltische Staaten rüsten sich gegen russische Bedrohung
Veröffentlicht:
von Benedikt RammerEstlands Streitkräfte-Chef Andrus Merilo schlägt bezüglich Russland Alarm.
Bild: IMAGO/Lehtikuva
Litauen, Lettland und Estland planen den Ausbau einer gemeinsamen Verteidigungslinie, um russischen Aggressionen vorzubeugen. Bei einer Konferenz in Vilnius betonten Militärchefs die Dringlichkeit, aus dem Ukraine-Krieg zu lernen und sich auf mögliche Konflikte vorzubereiten.
Das Wichtigste in Kürze
Die baltischen Staaten wollen ihre Verteidigungslinien gegen Russland stärken und ausbauen.
Erfahrungen aus dem Ukraine-Krieg sollen als Grundlage für die Verteidigungsstrategien genutzt werden.
Militärchefs warnen vor einer wachsenden Bedrohung durch russische Drohnenangriffe und Spähversuche.
Die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland haben angekündigt, ihre Verteidigungslinien zur Abwehr potenzieller russischer Aggressionen auszubauen. Bei der Konferenz "Baltic Defence" in Vilnius forderten laut "focus online" hochrangige Militärvertreter die schnelle Umsetzung gemeinsamer Strategien, um sich auf mögliche Konflikte in der Region vorzubereiten. "Wir sind jetzt schon im Krieg", warnte Estlands Armeechef Andrus Merilo eindringlich. Diese Aussage unterstreicht die wachsenden Spannungen zwischen Russland und den baltischen NATO-Mitgliedsstaaten.
Die Oberbefehlshaber der drei Länder erklärten, dass sie die Erfahrungen der Ukraine im Kampf gegen Russland als zentrale Grundlage für ihre Verteidigungspläne nutzen wollen. General Raimundas Vaikšnoras aus Litauen betonte: "Das Wichtigste, was wir von der Ukraine lernen können, ist, die Zeit zu nutzen, die uns gegeben ist." Ziel sei es, innerhalb kürzester Zeit auf eine mögliche Aggression reagieren zu können – unterstützt durch die Nachbarländer und die NATO.
Gemeinsame Verteidigung im Fokus
Ein besonderer Fokus der Konferenz lag auf den Lehren aus dem Ukraine-Krieg. General Kaspars Pudāns aus Lettland hob laut "focus online" hervor, dass die Verteidigung gegen Angriffe aus der Luft und die Stärkung der Rüstungsindustrie zentrale Punkte seien. "Die Erfahrungen, die die Ukrainer mit Drohnenangriffen machen, müssen wir uns zunutze machen", erklärte Pudāns. Auch die Gefahr durch russische Drohnenangriffe und Spähversuche wurde mehrfach hervorgehoben.
Estlands Streitkräfte-Chef Merilo ergänzte: "Vom Himmel kommt die größte Gefahr." Er spielte damit nicht nur auf Drohnenangriffe an, sondern auch auf den Schutz kritischer Infrastruktur vor möglichen Sabotageakten. Die baltischen Staaten seien sich der Bedrohung durch Russland sehr bewusst, betonte Merilo weiter: "Russland spekuliert darauf, uns an einem Tag zu überraschen."
Verwendete Quellen:
focus online: "Plötzlich sagt Estlands Armeechef über Russland: "Wir sind jetzt schon im Krieg""
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