40 Flüge und 6.000 Passagiere betroffen
Ballons aus Belarus stoppen zweitweise Flugverkehr in Litauen
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von dpaWetterballons haben den Flugverkehr über dem Flughafen von Litauens Hauptstadt Vilnius gestört. (Symbolbild)
Bild: Mindaugas Kulbis/AP/dpa
Nach zahlreichen Drohnenvorfällen im europäischen Luftraum sorgen nun Ballons für Unruhe. In Litauen musste der Betrieb an mehreren Flughäfen zeitweise eingeschränkt werden. Es ist bereits das dritte Mal in diesem Monat, dass solche Flugkörper auftauchen.
Das Wichtigste in Kürze
Wetterballons sorgten für eine Aussetzung des Flugbetriebs an litauischen Flughäfen.
40 Flüge und mehr als 6.000 Passagiere waren betroffen.
Die Grenzübergänge zu Belarus wurden vorübergehend geschlossen.
Die Ballons werden üblicherweise von Schmugglern verwendet.
In Litauen ist laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) nach der Sichtung von Wetterballons der Flugbetrieb an den Airports Vilnius und Kaunas vorübergehend ausgesetzt worden. Die Ballons flogen in Richtung der beiden größten Flughäfen des baltischen EU- und Nato-Landes, wie das Verkehrsministerium in Vilnius und die Flughafenbetreiber mitteilten.
Illegal von Belarus nach Litauen
Die Ballons werden üblicherweise von Schmugglern verwendet, um Zigaretten aus dem autoritär regierten Nachbarland Belarus illegal nach Litauen zu schicken. Wie viele davon in den Luftraum eingedrungen sind, blieb zunächst unklar. Nach Angaben des Nationalen Krisenmanagementzentrums wurden auf den Radaren mehrere Dutzend Navigationspunkte erfasst, die Flugobjekte darstellen.
Nach Angaben der Flughafenbetreiber waren von der Sperre, die am Freitag gegen 20.30 Uhr verhängt wurde, an beiden Flughäfen insgesamt 40 Flüge und mehr als 6.000 Passagiere betroffen. Der Flugbetrieb wurde in der Nacht auf Samstag wieder aufgenommen.
Nicht der erste Vorfall mit Ballons
Litauens Grenzschutz schloss aufgrund des Vorfalls vorübergehend die beiden noch offenen Grenzübergänge zu Belarus in Medininkai und Salcininkai - nach Angaben von Regierungschefin Inga Ruginiene zunächst bis Samstag um 12.00 Uhr.
Der Flughafen Vilnius war bereits in der Nacht auf Mittwoch vorübergehend von Ballons lahmgelegt worden - es war der dritte Vorfall in diesem Monat. Nach Angaben von Innenminister Vladislav Kondratovic liegen bisher keine Hinweise vor, dass die auf dem Luftweg aus Belarus geschickten Ballons gezielt eingesetzt werden, um kritische Infrastruktur oder für die nationale Sicherheit wichtige Objekte zu beschädigen.
In den vergangenen Wochen hatten Drohnensichtungen an mehreren großen europäischen Flughäfen zu erheblichen Störungen im Flugverkehr geführt. Immer wieder kam es zu Flugausfällen und großflächigen Sperrungen des Luftraums – betroffen waren unter anderem auch München und Frankfurt.
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