Rund 6.500 Reisende saßen fest
Münchner Flughafen nach Drohnenalarm wieder in Betrieb
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von dpaAm Freitagabend mussten etliche Flugzeuge am Boden bleiben.
Bild: Enrique Kaczor/onw-images/dpa
Nach erneuten Drohnensichtungen blieb der Münchner Flughafen auch am Samstagmorgen zunächst gesperrt. Nun gibt es wieder Bewegung auf dem Rollfeld.
Nach den Drohnensichtungen hat der Münchner Flughafen den Betrieb um 7.00 Uhr am Morgen wieder aufgenommen. In der Nacht waren alle Starts und Landungen wegen der Sichtung von zwei Drohnen ausgesetzt worden. "Jetzt werden nach und nach die Kapazitäten wieder hochgefahren", sagte ein Sprecher des Flughafens. Reisende müssen aber noch den ganzen Tag mit Verspätungen rechnen. Er empfiehlt den Passagieren, sich vor der Anreise über den Status ihres Fluges bei den entsprechenden Airlines zu informieren.
Nach der erneuten Sichtung von Drohnen war der Flugverkehr am Freitagabend zum zweiten Mal eingestellt worden. Etliche Flüge wurden umgeleitet oder gestrichen. Rund 6.500 Reisende waren davon betroffen, wie der Flughafen mitteilte. Einige mussten im Airport übernachten. "Es wurden Feldbetten aufgestellt, sowie Decken, Getränke und Snacks ausgereicht", heißt es auf der Internetseite. Normalerweise heben an dem zweitgrößten Flughafen Deutschlands morgens ab 5.00 Uhr Flugzeuge ab.
Welche Konsequenzen will die Politik ziehen?
Als Konsequenz aus den Drohnensichtungen will die Politik einen besseren Schutz von Airports durchsetzen. "Wir brauchen schnell eine funktionierende Drohnenabwehr", sagte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. "Unsere Sicherheitsbehörden müssen handlungsfähiger und moderner werden." Eine pauschale Antwort, ob eine Drohne abgeschossen werden solle, könne nicht gegeben werden, sagte Reul. Für einen möglichen Abschuss sei entscheidend, dass die Maßnahmen "rechtlich sauber, verhältnismäßig und technisch wirksam" seien.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) will, dass die Landespolizei im Freistaat im Zweifelsfall auch Drohnen abschießen darf. "Wir wollen die rechtlichen Möglichkeiten der bayerischen Polizei deutlich erweitern, damit sie sofort und effektiv gegen Drohnen vorgehen kann. Das bedeutet auch, dass die Polizei bei akuter Gefahr Drohnen sofort abschießen darf."
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte angekündigt, dass die Bundeswehr im Zuge von Amtshilfe am Kampf gegen Drohnen beteiligt werden solle. Bisher ist das Sache der Polizei von Bund und Ländern. Dazu will Dobrindt schon bald nach eigenen Angaben einen Entwurf für ein neues Luftsicherheitsgesetz vorlegen.
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