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Stabile Preise beim Tanken und Heizen: Bundesregierung erhöht CO2-Preis 2027 nicht

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von Damian Rausch

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ADAC warnt vor höheren Spritpreisen

Videoclip • 01:16 Min • Ab 12


Klimaschutz ohne Preisschock – Die Bundesregierung lässt die CO2-Kosten für Heizen und Tanken 2027 stabil. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen vorerst keine weiteren Preissteigerungen fürchten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der CO2-Preis bleibt im Jahr 2027 bei 65 Euro pro Tonne, eine Erhöhung ist nicht geplant.

  • Ohne die Einigung der Bundesregierung hätten Haushalte bis zu 80 Euro pro Tonne zahlen müssen.

  • Die Einnahmen aus dem CO2-Preis fließen weiterhin in den Klima- und Transformationsfonds zur Förderung klimafreundlicher Technologien.

Die Bundesregierung hat entschieden, den CO2-Preis im Jahr 2027 nicht weiter anzuheben. Damit bleiben die Mehrkosten für Tanken und Heizen zunächst auf dem aktuellen Niveau. Hintergrund ist eine Verschiebung auf EU-Ebene: Der ursprünglich für 2027 geplante Start des europäischen Emissionshandels wird auf 2028 verlegt, wie "t-online" berichtet.

Preiskorridor von 55 bis 65 Euro auch 2027 gültig

Der CO2-Preis für den Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid liegt aktuell bei 55 Euro und soll ab 2026 auf maximal 65 Euro steigen. Dieser Preiskorridor soll nun auch im Jahr 2027 gelten. Darauf verständigten sich die beiden stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Andreas Jung (CDU) und Esra Limbacher (SPD). "Wir brauchen jetzt im Sinne der Planungssicherheit und Verlässlichkeit schnell Klarheit, welcher CO2-Preis in Deutschland im Jahr 2027 gilt", erklärten sie gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Vermeidung von Belastungssprung für Verbraucher

Hintergrund dieser Entscheidung ist eine Verschiebung auf EU-Ebene: Der Start des europaweiten Emissionshandels für die Sektoren Verkehr und Gebäude wurde von 2027 auf 2028 verschoben. In dieses System sollte die bisher nationale CO2-Bepreisung übergehen. Die Bundesregierung hatte sich ursprünglich für den Start im Jahr 2027 ausgesprochen, akzeptierte jedoch die Einigung auf einen späteren Beginn, wie es ebenfalls in dem Bericht heißt.

Haushalte sparen – vorerst

Festgelegt werden soll der Preisrahmen im Brennstoffemissionshandelsgesetz. Laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) prüft das Umweltministerium derzeit, ob und welche Anpassungen dafür rechtlich erforderlich sind. Ziel ist es, sprunghafte Preissteigerungen zu verhindern. Ohne eine politische Einigung hätte ab 2027 der Preis für Emissionszertifikate gegolten, wie er bereits für die Industrie gilt – derzeit rund 80 Euro pro Tonne CO2.

Schrittweiser Preisanstieg als Klimainstrument

Seit 2021 gibt es in Deutschland ein nationales CO2-Bepreisungssystem für Verkehr und Gebäude. Unternehmen, die fossile Brennstoffe vertreiben, müssen Zertifikate erwerben – die entstehenden Kosten werden an die Verbraucher weitergegeben. Ziel ist es, durch steigende Preise einen Anreiz für mehr Energieeffizienz und den Wechsel auf klimafreundliche Technologien zu schaffen. Wie die dpa berichtet, betonen die Koalitionspolitiker: "Mit einer steigenden CO2-Bepreisung verteuern sich das Tanken mit Benzin und Diesel sowie das Heizen mit Erdgas und Öl."

Trotz der Verschiebung des EU-Systems hält Deutschland an seinen Klimazielen fest. Die Einigung auf einen stabilen Preisrahmen ist ein Kompromiss, der sowohl Planungssicherheit für Verbraucher als auch Handlungsfähigkeit für die Politik schaffen soll. "Ein schrittweiser Anstieg bleibt das Grundprinzip, aber ohne plötzliche Preissprünge", erklärten Jung und Limbacher der dpa.


Verwendete Quellen:

T-Online: "Regierung beschließt: Preis für Tanken und Heizen bleibt stabil"

Nachrichtenagentur dpa

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