Opfer des radikalen Sparprogramms
Von Trump und Musk gefeuert: So reagieren Ex-Staatsbedienstete auf ihren Rauwurf
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von Joachim VonderthannElon Musk (l) spricht während einer Pressekonferenz mit Präsident Donald Trump im Oval Office des Weißen Hauses
Bild: Evan Vucci/AP/dpa
Das radikale Sparprogramm von US-Präsident Trump und Tech-Milliardär Musk hat die Jobs von unzähligen Beamt:innen gekostet. Drei davon schildern nun ihre Gefühlslage.
Trump und Musk ließen viele Beamt:innen feuern
Der im Februar angekündigte Stellenabbau durch Donald Trumps Sparprogramm hat Tausende staatliche Mitarbeiter:innen in den USA getroffen. Die Maßnahme wurde durch das "Department of Government Efficiency" (DOGE), dem Tech-Milliardär Elon Musk vorstand, umgesetzt und sorgte für eine Welle von Entlassungen in allen Behörden. ZDFheute sprach mit drei ehemaligen Staatsbediensteten, die ihre Erfahrungen schildern.
Försterin Liz Crandall: "Liebte meinen Job"
Liz Crandall, eine Försterin aus Oregon, erhielt eine ungewöhnliche Kündigungsanfrage. Die 32-Jährige erzählt: "Im Januar war ich gerade im letzten Jahr meiner Probezeit, als ich die Mail bekam. 'Weggabelung' war der Betreff, Absender unbekannt. In der Mail stand so viel wie 'Mach endlich den Urlaub, den du schon immer machen wolltest. Kündige deinen Job und nimm unsere Prämie!'". Crandall sagt weiter: "Ich wollte meinen Job nicht kündigen. Ich liebte meinen Job." Dennoch wurde sie im Februar entlassen und lehnte später ein Angebot zur Rückkehr ab, da weitere Stellenkürzungen drohten.
Sara Burch musste ihren Traumjob aufgeben
Die Auswirkungen der Maßnahmen waren nicht nur beruflich, sondern auch emotional belastend. Sara Burch, die erst wenige Wochen beim "Natural Resource Conservation Service", einer Abteilung des Landwirtschaftsministerium, tätig war, musste ihren Traumjob aufgeben. Die Kündigung der 29-Jährigen wurde mit "ungenügenden Leistungen" begründet – eine Erklärung, die sie und ihre Vorgesetzten infrage stellten. Mehrere Klagen gegen die Kündigungen machten Burch einige Zeit Hoffnung. Doch dann entschied der Oberste Gerichtshof, dass die Entlassungen rechtens seien.
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Während einige Betroffene eine finanzielle Prämie für freiwillige Kündigungen erhielten, nutzten andere die Gelegenheit für einen Neuanfang. Burch etwa plant eine Reise entlang der Westküste, bevor sie sich erneut dem Arbeitsmarkt stellt – ein Markt, der durch die vielen Entlassungen stark überlastet ist.
Die rigorosen Einsparungen haben nicht nur viele Arbeitsplätze gekostet, sondern auch Unmut ausgelöst. Betroffene kritisieren die fehlende Kommunikation und die Unsicherheit, die mit den Maßnahmen einhergingen. "Es hat sich angefühlt, als würde ein Stück von mir herausgerissen werden", sagte Crandall über ihre Kündigung.
Nicolas Lelouche: "Trump-Administration hat nicht so genau hingeschaut"
Auch Nicolas Lelouche gehört zu den Betroffenen. Vier Jahre lang arbeitete er für die US-Forschungseinrichtung "National Institute for Standards and Technology". Dann wurde sein Vertrag plötzlich nicht mehr verlängert, wie er ZDFheute erzählt. Der 27-Jährige zeigte sich enttäuscht, dass trotz guter Arbeit kein Budget für seinen Verbleib gefunden wurde: "Wir haben sichergestellt, dass die amerikanische Industrie wettbewerbsfähig bleibt."
"Um ehrlich zu sein, hatte ich mich schon seit der Wahl letzten November mental darauf vorbereitet, dass es passieren würde. Aber zu sehen, dass sich deine Befürchtung bewahrheitet, ist trotzdem kein gutes Gefühl", sagte Lelouche enttäuscht und hat eine Vermutung: "Ich glaube, die Trump-Administration hat nicht so genau hingeschaut, wem sie da das Budget kürzen."
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