Ankündigung von Kanzler Stocker
Nach Amoklauf von Graz: Österreich verschärft Waffenrecht
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von Max StrumbergerBeim Amoklauf in Graz hat der Täter zehn Menschen und sich selbst getötet.
Bild: Erwin Scheriau/APA/dpa
Die tödlichen Schüsse an einem Gymnasium in Graz bleiben nicht ohne Konsequenzen. Für den Erwerb von Waffen sollen in Österreich bald strengere Regeln gelten. Auch der Psychotest wird nachgeschärft.
Das Wichtigste in Kürze
Nach dem Amoklauf an einer Schule in Graz will die österreichische Regierung das Waffenrecht verschärfen.
Es seien verschiedene Maßnahmen wie das Heraufsetzen des Mindestalters für Waffenkäufer denkbar, sagte Kanzler Christian Stocker.
Bei dem Amoklauf waren einschließlich des Täters elf Menschen gestorben.
Nach dem Amoklauf in einer Schule in Graz will die österreichische Regierung die Waffengesetze verschärfen. So seien etwa strengere Regeln für den Besitz und Kauf von Waffen geplant, sagte Bundeskanzler Christian Stocker in einem am Samstag ausgestrahlten Interview des ORF-Hörfunks.
Denkbar seien etwa eine Heraufsetzung des Mindestalters, neue Vorgaben bei der Art der Waffe und strengere psychologische Tests bei der Eignungsprüfung für den Waffenschein. Das Kabinett will die verschärften Maßnahmen am Mittwoch (18. Juni) beschließen, teilte das Kanzleramt mit.
Die Vorschläge umfassen auch eine Stärkung psychologischer Expertise an Schulen, mehr Polizeipräsenz, verbesserten Datenaustausch zwischen Behörden, Einschränkungen beim Zugang von Waffen bei bestimmten Personengruppen, eine strengere Beobachtung gefährdeter Jugendlicher und einen Einsatz für strengere Vorschriften beim Umgang mit Social Media für Kinder und Jugendliche. Das Kanzleramt bestätigte einen entsprechenden Bericht "Kronen Zeitung".
Am Dienstag hatte ein 21-jähriger Österreicher an seinem ehemaligen Oberstufengymnasium in Graz zehn Menschen erschossen und anschließend sich selbst getötet. Nach Erkenntnissen der Polizei war der Täter ein introvertierter Mensch, der sehr zurückgezogen gelebt und leidenschaftlich virtuelle Ego-Shooter gespielt habe. Das Tatmotiv ist noch unklar.
Waffenrecht in Österreich sehr liberal
Für den Erwerb einer Schrotflinte gibt es in Österreich fast keine Hürde, für die Pistole war eine Waffenbesitzkarte nötig, die der Amokschütze nach einem psychologischen Test auch bekommen hatte. Später stellte sich heraus, dass er 2021 bei der Musterung zum Bundesheer wegen psychischer Instabilität als untauglich ausgemustert worden war.
Verwendete Quellen:
Nachrichtenagentur dpa
Nachrichtenagentur Reuters
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