Neue Entdeckung nach Amoklauf
Graz unter Schock: Polizei findet Rohrbombe und Abschiedsbrief nach Amoklauf
Veröffentlicht:
von Emre BölükbasiNach dem Amoklauf an einer Grazer Schule herrscht in Österreich große Trauer.
Bild: Heinz-Peter Bader/AP/dpa
Ein junger Mann tötete in seiner ehemaligen Schule zehn Menschen. Am Tatort wurden zwei Schusswaffen gefunden. An seinem Wohnort machten Ermittler eine weitere Entdeckung.
Nach dem Amoklauf in Graz ist bei einer Hausdurchsuchung am Wohnort des 21-jährigen Angreifers eine nicht funktionsfähige Rohrbombe gefunden worden. Ein Polizeisprecher bestätigte der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Mittwoch (11. Juni) entsprechende Medienberichte.
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Der junge Mann hatte am Dienstagvormittag (10. Juni) an seinem ehemaligen Gymnasium zehn Menschen getötet und danach sich selbst das Leben genommen. Er war nach Angaben der Polizei mit einer Schrotflinte und einer Faustfeuerwaffe bewaffnet.
Alle Verletzten in stabilem Zustand
Nach dem tödlichen Amoklauf im österreichischen Graz sind mittlerweile alle elf Verletzten in stabilem Zustand. Das teilte der Krankenhausbetreiber Kages am Mittwoch mit.
Neun der Verletzten würden noch auf Intensivstationenin mehreren Krankenhäusern betreut, hieß es. Bei einem Opfer mit Gesichtsverletzungen sei eine Folgeoperation nötig, ein weiteres Opfer müsse noch am Knie operiert werden.
Wie ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte, waren neun der Todesopfer zwischen 15 und 17 Jahre alt. Sie erlagen ihren Verletzungen vor Ort. Eine schwer verletzte Lehrerin starb im Krankenhaus.
Abschiedsbrief ohne Hinweise auf Motiv des Täters
Sein Motiv ist noch nicht bekannt. Ein Abschiedsbrief und -video des Angreifers enthielten nach Angaben der Polizei dazu keine Hinweise. Allerdings gewinnt auch in den Augen von Experten die These, dass jahrelanges Mobbing zu Rachegelüsten geführt hat, an Plausibilität.
Grundsätzlich sei an Schulen zu beobachten, dass eine steigende Zahl an jungen Menschen sich nicht mehr ausreichend wahrgenommen fühle, was zu latenter oder offener Gewalt führen könne, sagt der Leiter des Schulärztlichen Dienstes der Steiermark, Josef Zollneritsch.
Hunderte Menschen bei Trauergottesdienst
Die Trauer im Land und in Graz, der mit 300.000 Einwohner:innen zweitgrößten Stadt Österreichs, ist groß. Nach dem Amoklauf gedachte das ganze Land am Mittwoch der Opfer mit einer Trauerminute. Um 10 Uhr sollten die Menschen landesweit kurz innehalten.
Am Dienstagabend kamen Hunderte Menschen zu einem Trauergottesdienst in die Stadt, im Zentrum bildeten zahlreiche Kerzen in Erinnerung an die Toten ein Lichtermeer. Die österreichische Bundesregierung unter Kanzler Christian Stocker (ÖVP) hatte eine dreitägige Staatstrauer, beschlossen - die Trauerminute ist Teil davon.
Verwendete Quellen:
Nachrichtenagentur dpa
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