DNA-Test beweist: 24-jährige Frau ist nicht Madeleine McCann
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von Joachim VonderthannKate und Gerry McCann, die Eltern der immer noch vermissten Tochter Maddie, wurden von zwei Frauen gestalkt. Eine behauptete sogar, sie sei die gesuchte Maddie.
Bild: Sang Tan/AP/dpa
Ein DNA-Test hat bestätigt, dass Julia Wandelt nicht die vermisste Madeleine McCann ist. Vor Gericht müssen sie und eine Mitangeklagte sich wegen Stalkings der Familie McCann verantworten.
Das Wichtigste in Kürze
DNA-Test bestätigt: Julia Wandelt ist nicht Madeleine McCann.
Belästigungsvorwürfe: Wandelt und eine andere Frau sollen die Familie McCann über Jahre gestalkt haben.
Vor Gericht bestreiten beide Frauen die Anschuldigungen.
Die tragische Geschichte um Madeleine "Maddie" McCann, die 2007 im Alter von drei Jahren in Portugal verschwand, bleibt weiterhin ungelöst. Ein aktueller Prozess am Leicester Crown Court rückt den dramatischen Fall wieder in den Fokcus. Im Mittelpunkt steht Julia Wandelt, eine 24-jährige Polin, die seit 2022 behauptet, Maddie zu sein. Ein DNA-Test, der im Februar 2025 durchgeführt wurde, hat nun endgültig bewiesen, dass sie nicht die vermisste Maddie ist, wie BBC berichtet.
Die Ergebnisse des Tests wurden Wandelt im April 2025 im Gefängnis von Peterborough mitgeteilt, wo sie in Untersuchungshaft saß. Dennoch beharrt sie laut Aussagen vor Gericht weiterhin auf ihrer Behauptung. Zusammen mit ihrer Mitangeklagten Karen Spragg, einer 61-jährigen Frau aus Wales, sieht sie sich nun mit Vorwürfen des Stalkings konfrontiert. Beide Frauen sollen Kate und Gerry McCann, die Eltern von Madeleine, durch zahlreiche Nachrichten, Anrufe und sogar Besuche massiv belästigt haben.
Die britische Polizei hatte bereits seit 2022 Kontakt zu Julia Wandelt, als diese ihre Behauptungen öffentlich machte. Damals hatte sie sogar das Glenfield Hospital in Leicester kontaktiert, in dem Gerry McCann arbeitet. Ein leitender Ermittler der "Operation Grange", der polizeilichen Ermittlungsgruppe im Fall Madeleine, entschied Ende 2024, dass ein DNA-Test notwendig sei, um die anhaltenden Belästigungen der Familie McCann zu beenden. Der Test lieferte schließlich den eindeutigen Beweis: Julia Wandelt ist nicht Madeleine McCann.
Trotz dieser Klarheit war die Familie McCann weiterhin Ziel von Belästigungen. Wandelt und ihre Unterstützerin Spragg sollen unter anderem vor dem Haus der McCanns aufgetaucht sein und die Eltern gedrängt haben, einen weiteren DNA-Test durchzuführen. In einer Nachricht an Kate McCann äußerte Spragg sogar Verschwörungstheorien und sprach von einer möglichen "Vertuschung".
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Die Staatsanwaltschaft wirft Wandelt und Spragg vor, die McCanns über einen längeren Zeitraum hinweg gestalkt und ernsthaft beunruhigt zu haben. Laut Anklage hätten beide Frauen gezielt die öffentliche Aufmerksamkeit gesucht und die Familie mit unbegründeten Behauptungen belastet, wie BBC weiter berichtet. Die Verteidigung bestreitet diese Vorwürfe jedoch.
Während des Prozesses wurden Details bekannt, die das Ausmaß der Belästigungen veranschaulichen. Staatsanwalt Michael Duck erklärte, dass Karen Spragg aktiv Julia Wandelt unterstützt habe und auch selbst Kontakt zu den McCanns aufnahm. Eine Nachricht von Spragg an Kate McCann wurde vor Gericht abgespielt, in der sie die Eltern aufforderte, Wandelt ernst zu nehmen und weitere DNA-Tests durchzuführen.
Wandelt wurde schließlich im Februar 2025 bei ihrer Rückkehr nach Großbritannien am Flughafen Bristol verhaftet. Karen Spragg wurde zeitgleich in der Nähe festgenommen. Der Prozess gegen die beiden Frauen dauert an.
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