Geheimtest deckt auf

Norwegen schockiert: China kann 850 im Land eingesetzte Elektro-Busse fernsteuern

Veröffentlicht:

von Joachim Vonderthann

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China kann Elektrobusse in Norwegen fernsteuern

Videoclip • 55 Sek • Ab 12


Ein Test des norwegischen Verkehrsbetriebs Ruter deckt Sicherheitsmängel bei chinesischen Elektrobusen auf. Diese können aus China ferngesteuert werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Norwegen testet die Cybersicherheit chinesischer und westlicher Elektrobusse.

  • Dabei wird festgestellt: Busse der chinesischen Firma Yutong können aus der Ferne gesteuert und gestoppt werden.

In Norwegen sind mittlerweile über 1.350 Elektrobusse aus China im Einsatz, davon stammen etwa 850 Fahrzeuge vom chinesischen Hersteller Yutong. Dieses Unternehmen gehört zu den weltweit führenden Produzenten von Elektrobussen und exportiert seine Fahrzeuge in mehr als 30 Länder, wie "Focus" berichtet. Doch jetzt sorgt eine brisante Entdeckung für Schlagzeilen: Einige der Busse können aus der Ferne gesteuert werden – von China aus.

Busse von China-Firma können ferngesteuert werden

Laut dem Portal "piataauto" führte der öffentliche Verkehrsbetrieb Ruter, der für Oslo und Umgebung zuständig ist, kürzlich einen geheimen Test in einer stillgelegten unterirdischen Mine durch. Ziel war es, die Cybersicherheit sowohl der chinesischen als auch westlichen Elektrobusse im Betrieb zu überprüfen. Während ein niederländischer Bus keine Sicherheitsrisiken aufwies, sorgten die chinesischen Yutong-Busse für eine schockierende Entdeckung.

Nach Angaben von Ruter können diese Busse von China aus ferngesteuert und sogar gestoppt werden. Dies sei durch eine elektronische SIM-Karte in Rumänien möglich, heißt es in einer offiziellen Pressemitteilung des Verkehrsbetriebs.

Yutong hat vollen Zugriff auf Busdaten

Darüber hinaus wurde festgestellt, dass der Hersteller Yutong jederzeit Zugang zu den vollständigen Diagnosedaten der Busse hat. Dazu gehören sämtliche Betriebsparameter sowie Informationen zu möglichen Fehlern und Problemen. Besonders besorgniserregend: Yutong kann dem Test zufolge aus der Ferne die Fahrertüren der Busse öffnen, schließen oder sogar verriegeln.

Diese Erkenntnisse riefen auch das norwegische Verkehrsministerium auf den Plan. Ruter informierte die Behörde über die Ergebnisse des Sicherheitstests. Laut den Verantwortlichen sollen für künftige Buskäufe neue Verfahren eingeführt werden, um solche Risiken auszuschließen.

Einer der größten E-Bus-Bauer der Welt

Yutong wurde 1963 gegründet und hat sich seitdem zu einem der größten Elektrobushersteller weltweit entwickelt. Die Firma liefert ihre Fahrzeuge in mehr als 30 Länder und investiert massiv in ihre globale Expansion. Der Vorfall in Norwegen dürfte Zweifel an der Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit chinesischer Technologien anheizen.

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