Badeurlaub

Mallorca: Wasserqualität vor den Küsten verschlechtert sich

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Spanien, Calvia: Ein Wachturm der Rettungsschwimmer an einem Strand von Mallorca

Bild: Clara Margais/dpa


Die Badegewässer vor Mallorca sind deutlich schmutziger als noch vor wenigen Jahren. Die balearische Gesundheitsbehörde spricht von einer besorgniserregenden Entwicklung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die balearische Gesundheitsbehörde konstatiert eine Verschlechterung des Meerwassers vor den Küsten Mallorcas.

  • Viele Küsten der Insel verlieren aktuell ihren Status als "ausgezeichnetes" Badegewässer.

  • Die Zahl der Wasserproben mit Bestnote sank innerhalb von fünf Jahren um ein Fünftel.

Die Wasserqualität vor Mallorcas Küsten hat sich in den vergangenen Jahren spürbar verschlechtert. Das meldet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf einen Bericht des "Mallorca-Magazins". Demnach schneiden aus mikrobiologischer Sicht die Badezonen inzwischen deutlich schlechter ab als früher. Der Anteil der Wasserproben, die die Bestwertung "ausgezeichnet" erhielten, sei von 89 Prozent im Jahr 2019 auf 68 Prozent im Jahr 2025 gesunken – ein Rückgang von 21 Prozent.

Sei im Jahr 2019 lediglich eine Badezone als unzureichend eingestuft worden, sind es in diesem Jahr bereits drei, sagte Joan Thomàs von der balearischen Gesundheitsbehörde. Der Experte für Umweltgesundheit warnte eindringlich vor der besorgniserregenden Entwicklung, hieß es weiter.

Dem Experten zufolge ist die Ursache dafür das mangelhaft gereinigte Abwasser, das über Unterwasserleitungen oder sogar direkt ins Meer gelangt. Teilweise werde es mit Regenwasser verdünnt, teilweise fließe es völlig unbehandelt ab. Das spiegele sich in der Zahl der mit Bestnote bewerteten Wasserproben auf Mallorca wider, die von 103 im Jahr 2019 auf nur noch 77 im Jahr 2025 sank.

Derzeit wird intensiv an der Modernisierung der Infrastruktur gearbeitet, um dieser Entwickling gegenzusteuern. Wie es weiter hießt, soll im August 2026 eine neue Kläranlage in Betrieb gehen. Deren Bau sei beschleunigt worden, die Stadt Palma und der Wasserversorger Emaya treiben die Arbeiten mit Nachdruck voran.

Die anderen Baleareninseln schneiden nicht so schlecht ab wie Mallorca. Während Ibiza zwar einen stärkeren Qualitätsverlust verzeichnet, von 78 auf 61 Prozent hervorragender Werte, weist die Insel dennoch keine einzige als unzureichend eingestufte Zone auf. Menorca konnte sich sogar leicht verbessern und steigerte sich von 77 auf 80 Prozent ausgezeichnete Proben. Hingegen blieb Formentera stabil und weist weiterhin in allen sieben untersuchten Badezonen hervorragende Wasserqualität auf.

Die Informationen wurde im Rahmen einer Fachtagung zur Wasserqualität bekannt. Bei dieser Veranstaltung kamen Fachleute aus Biologie, Wissenschaft, Umweltschutz und Verwaltung zusammen, um die Ursachen der Entwicklung zu indentifizieren. Daraus wurden konkrete Maßnahmen zum Schutz der marinen Lebensräume auf den Balearen und im gesamten Mittelmeerraum angeleitet.


Verwendete Quellen:

mallorcamagazin.com: "Meer vor Mallorca immer schmutziger: deutlicher Rückgang bei der Wasserqualität"

bild.de: "Qualität nimmt deutlich ab: Meerwasser vor Mallorca immer dreckiger"

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