Chemie-Industrie

Domo-Tochterfirmen insolvent - zahlreiche Mitarbeiter in Leuna und Premnitz betroffen

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von Michael Reimers

Mehrere Tochtergesellschaften von Domo Chemicals in Deutschland haben Insolvenz angemeldet. (Archivbild)

Bild: Jan Woitas/dpa


In der Chemiebranche spitzt sich die Lage zu: Domo Chemicals meldet für drei deutsche Standorte Insolvenz an. Hunderte Jobs in Leuna und Premnitz stehen auf dem Spiel.

Das Wichtigste in Kürze

  • Drei deutsche Tochterfirmen von Domo Chemicals haben Insolvenz angemeldet.

  • 585 Beschäftigte in Leuna und Premnitz sind betroffen, der Betrieb läuft vorerst weiter.

  • Der Insolvenzverwalter prüft nun Sanierungs- und Investorenlösungen.

Die deutsche Chemiebranche bekommt einen weiteren schweren Schlag: Drei deutsche Tochterunternehmen des belgischen Chemiekonzerns Domo Chemicals haben Insolvenz angemeldet.

Betroffen sind insgesamt 585 Mitarbeiter:innen an den Standorten Leuna (Sachsen-Anhalt) und Premnitz (Brandenburg), wie der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte.

"Das Tagesgeschäft geht an allen Standorten weiter, Fertigung und Belieferung der Kunden laufen ohne Unterbrechung", erklärte Flöther. Die Beschäftigten seien bereits über die aktuelle Situation informiert worden. Ihre Löhne und Gehälter seien für die nächsten drei Monate über das Insolvenzgeld abgesichert.

Insolvenzverwalter prüft Sanierungsmöglichkeiten

Flöther will sich nun ein umfassendes Bild von der wirtschaftlichen Situation machen und Sanierungsoptionen ausloten. "Wir versuchen, den Betrieb zu stabilisieren", sagte er gegenüber der dpa. Als mögliche Lösungswege nannte er eine Investorenlösung oder eine Einigung mit den Gläubigern.

Die deutschen Unternehmen der Domo-Gruppe gehören nach seinen Angaben zu den Technologieführern ihrer Branche. Gespräche über die weitere Finanzierung waren allerdings kurzfristig gescheitert.

Diese Standorte sind betroffen

Die Insolvenzanträge betreffen ausschließlich die drei deutschen Tochtergesellschaften des belgischen Konzerns:

  • Domo Chemicals GmbH in Leuna mit rund 35 Mitarbeiter:innen

  • Domo Caproleuna GmbH in Leuna mit etwa 480 Mitarbeiter:innen

  • Domo Engineering Plastics GmbH in Premnitz mit rund 70 Mitarbeiter:innen

Wichtiger Zulieferer für Automobilbranche und Industrie

Die Domo-Gruppe stellt weltweit Polymere, technische Kunststoffe und Hochleistungsfasern her. Diese Produkte werden vor allem an Kund:innen in der Automobilbranche, für Konsum- und Industriegüter sowie Elektrotechnik und Elektronik geliefert. Die Kunststoffe finden auch im Bauwesen und für Verpackungen Verwendung.

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Chemiebranche unter massivem Druck

Die deutsche Chemieindustrie steht derzeit unter erheblichem Druck. Hohe Energiekosten, Materialknappheit und ein zunehmend schwieriger internationaler Wettbewerb setzen der Branche stark zu. Die Insolvenz von Domo Chemicals ist nur ein weiteres Beispiel für die Krise, die die gesamte Branche erfasst hat.

Erst kürzlich hatte Bundeskanzler Friedrich Merz betont: "Die Lage der deutschen chemischen Industrie erfüllt uns alle mit großer Sorge." Auch der US-Konzern Dow Chemical hatte vor einigen Monaten angekündigt, Teile seiner Anlagen in Mitteldeutschland bis Ende 2027 zu schließen, was die gesamte chemische Wertschöpfungskette in der Region gefährden könnte.

Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.


Verwendete Quellen:

Nachrichtenagentur dpa

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