Es geht um die Größe
Trumps Protzbau: US-Präsident streitet mit Architekt über Ballsaal im Weißen Haus
Veröffentlicht:
von Joachim VonderthannDer Ballsaal-Bau am Weißen Haus entzweit US-Präsident Trump und den zuständigen Architekten.
Bild: Alex Brandon/AP/dpa
Donald Trump plant einen prunkvollen Ballsaal im Weißen Haus. Doch die Dimensionen des Projekts sorgt offenbar für Zoff mit dem Architekten.
Das Wichtigste in Kürze
Donald Trump und sein Architekt streiten über die Größe des geplanten Ballsaals im Weißen Haus
Der US-Präsident lehnt eine Verkleinerung laut Medienberichten strikt ab.
Das Großprojekt sorgt bereits seit längerer Zeit für scharfe Kritik.
US-Präsident Donald Trump hat sich laut Berichten mit dem Architekten James McCrery über die Größe des geplanten neuen Ballsaals im Weißen Haus gestritten. Die Pläne sehen vor, einen repräsentativen Neubau auf dem Gelände der Präsidentenresidenz zu errichten, der für politische und gesellschaftliche Veranstaltungen genutzt werden soll.
Der Streitpunkt zwischen Trump und McCrery sind die Dimensionen des Bauwerks, das das historische Hauptgebäude überragen könnte, wie die "Washington Post" erfahren hat. Der Präsident lehnt eine Verkleinerung des ursprünglich geplanten 8.000 Quadratmeter großen Ballsaals ab und strebt stattdessen eine Kapazität von bis zu 999 Gästen an.
Differenzen um Ballsaal zwischen Trump und dem Architekten
Im Juli kündigte das Weiße Haus den Bau des Staatsballsaals an, der neben einer Kapazität für 650 Sitzplätze auch eine Investitionssumme von rund 200 Millionen Dollar umfassen sollte. Mittlerweile rechnet Trump mit mehr als 300 Millionen Dollar Kosten für den Bau, was Kritik an einer möglichen Verschwendung von Mitteln hervorgerufen hat. Trotz Differenzen mit McCrery betont das Weiße Haus, dass alle Beteiligten das Ziel eines prunkvollen und historisch bedeutsamen Gebäudes teilen, wie die "Frankfurter Rundschau" (FR) berichtet. "Es ist die größte Erweiterung des Weißen Hauses seit dem Oval Office", sagte ein Beamter demnach.
McCrerys Büro hat sich laut FR auf die Gestaltung von Kirchen und Bibliotheken spezialisiert hat. Seine Architekt:innen gelten als erfahren bei klassizistischen Formen und monumentalen Bauten.
Michelle Obama kritisiert Abriss
Die Umsetzung des Projekts hat bereits anderweitig für Kontroversen gesorgt, insbesondere der Abriss des Ostflügels, um Platz für den Neubau zu schaffen. Der Ostflügel beherbergt traditionell die Büros der First Lady und galt als zentraler Ort für deren Arbeit. Die frühere First Lady Michelle Obama kritisierte diese Entscheidung scharf und erklärte, der Abriss zeige mangelnden Respekt für die Bedeutung dieser Einrichtung. "Der Ostflügel ist das Herz der Arbeit einer First Lady", äußerte Obama laut dem Magazin "Vanity Fair" im November.
Neben Michelle Obama haben auch weitere Kritiker:innen Bedenken geäußert, dass die baulichen Änderungen den historischen Charakter des Weißen Hauses gefährden könnten. Trumps opulenter Stil – geprägt durch goldene Akzente und umfassende Modernisierungen – wird teils als Bruch mit der bisherigen Zurückhaltung in der Gestaltung der Präsidentenresidenz gewertet.
Einflussnahme durch reiche Geldgeber?
Ein weiterer Streitpunkt ist die Finanzierung des Projekts. Der Ballsaal wird ausschließlich durch private Spenden finanziert, darunter von Unternehmen wie Amazon, Palantir und Lockheed Martin sowie wohlhabenden Unterstützer:innen. Kritiker:innen warnen vor möglichen Interessenskonflikten, da finanzielle Zuwendungen von Unternehmen mit politischem Einfluss verbunden sein könnten. Das Weiße Haus verweist hingegen darauf, dass die Steuerzahler:innen durch das Sponsoring finanziell entlastet würden.
Verwendete Quellen:
FR: "Trump im Clinch mit Architekten des Weißen Hauses über Größe des 300-Millionen-Dollar-Ballsaals"
Nachrichtenagentur dpa
Nachrichtenagentur Reuters
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