Trump setzt auf Prunk: Goldenes Schild am Oval Office sorgt für Kritik

Seit knapp einer Woche schmückt ein in goldener Schreibschrift gestaltetes Schild mit der Aufschrift "The Oval Office" die Außenwand von Donald Trumps berühmtem Arbeitszimmer im Weißen Haus. Doch was auf den ersten Blick wie eine harmlose Veränderung erscheinen mag, entfachte eine Welle der Kritik. Viele Beobachter:innen sehen darin ein Symbol für Trumps fehlgeleitete Prioritäten angesichts des derzeitigen Regierungsstillstandes, infolgedessen viele hilfsbedürftige Amerikaner:innen unter finanziellen Engpässen leiden. Die Kontroverse um das Schild ist nur ein Teil eines größeren Umbaus, den Trump am Weißen Haus vorantreibt.

Mit der kürzlichen Abrissaktion des East Wing und dem Bau eines neuen, 300 Millionen Dollar teuren Ballsaals hat der Präsident das Gebäude zunehmend nach seinen eigenen Vorstellungen gestaltet – und dabei großzügig auf Gold gesetzt. Diese extravaganten Veränderungen stehen in krassem Gegensatz zur aktuellen Realität vieler Amerikaner:innen: Der Regierungsstillstand hat dazu geführt, dass das Supplemental Nutrition Assistance Program (SNAP), das größte Lebensmittelhilfe-Programm der USA, nur noch die Hälfte der üblichen Leistungen auszahlen kann. Millionen von Menschen sind davon betroffen.

Kritik an Trumps Umgestaltungen

Die Reaktionen auf das neue Schild ließen nicht lange auf sich warten. Der Abgeordnete aus Pennsylvania, Malcolm Kenyatta, machte seinem Ärger auf der Plattform X Luft: "Erstens sieht dieses: Schild beschissen aus. Und zweitens: 43 Millionen Amerikaner haben keinen Zugang zu SNAP und stehen kurz davor, mit explodierenden Gesundheitskosten konfrontiert zu werden." Auch Senatorin Lisa Blunt Rochester aus Delaware äußerte sich kritisch: "Ich wünschte, sie würden sich darauf konzentrieren, den kämpfenden Amerikanern zu helfen, aber das hier ist kein gutes Zeichen."

Amerikaner lehnen Maßnahmen ab

Die Empörung über Trumps Umbauten ist nicht neu. Bereits im letzten Monat hatte der Abriss des East Wing für Schlagzeilen gesorgt. Die Entscheidung, mitten im längsten Regierungsstillstand der US-Geschichte ein so kostspieliges Projekt zu starten, stieß auf breite Ablehnung. Laut einer Umfrage von Washington Post, ABC News und Ipsos lehnt mehr als die Hälfte der Amerikaner diese Maßnahmen ab. Der Abgeordnete Jared Moskowitz aus Florida kommentierte sarkastisch: "Gut, neue Schilder bedeuten, dass er es nicht abreißen wird."

Auch Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom ließ es sich nicht nehmen, die Situation humorvoll zu kommentieren. Nach dem Erfolg von Proposition 50, einer Maßnahme zur Stärkung der Demokratie und zur Eindämmung von Trumps Agenda, veröffentlichte sein Team ein bearbeitetes Foto des neuen Schilds. Statt "The Oval Office" war darauf zu lesen: "Live, laugh, LOSE" (lebe, lache, VERLIERE). Diese spöttische Geste unterstreicht die zunehmende Spaltung in der amerikanischen Politik – und die wachsende Frustration über eine Regierung, die sich scheinbar mehr um goldene Schilder als um die Bedürfnisse ihrer Bürger kümmert.