Flugzeugträger "Gerald Ford" eingetroffen
Showdown in der Karibik: Venezuela setzt bei US-Angriff auf Guerilla-Taktiken
Veröffentlicht:
von Joachim VonderthannMitglieder der Nationalmiliz nehmen an einer Militärübung in Venezuela teil.
Bild: uan Carlos Hernandez/REUTERS
Die USA schicken das größte Kriegsschiff der Welt in die Karibik. Venezuela spricht von einer "imperialistischen Bedrohung" und will einer möglichen US-Invasion mit Guerilla-Taktiken begegnen.
Das Wichtigste in Kürze
Die Spannungen zwischen den USA und Venezuela haben sich erneut verschärft.
Mit der "USS Gerald R. Ford" ist jetzt das größte Kriegsschiff der Welt in der Karibik angekommen.
Venezuela bereitet sich bereits auf einen möglichen US-Angriff vor.
Die USA verlegen den Flugzeugträger "USS Gerald R. Ford" nach Lateinamerika und verstärken damit inmitten der Spannungen mit Venezuela erneut ihre Militärpräsenz in der Region. Der Einsatz diene dazu, "den Drogenhandel zu unterbinden und transnationale kriminelle Organisationen zu schwächen und zu zerschlagen", teilte das US-Verteidigungsministerium mit.
Trumps größtes Kriegsschiff jetzt vor Venezuela
Präsident Donald Trump hatte die Entsendung des Flugzeugträgerverbandes im vergangenen Monat angeordnet. Er ergänzt eine bereits in der Karibik stationierte Flotte aus acht Kriegsschiffen, einem Atom-U-Boot und F-35-Kampfflugzeugen.
Der US-Flugzeugträger "USS Gerald R. Ford" ist das größte Kriegsschiff der Erde. Es ist 333 Meter lang und bietet Platz für bis zu 90 Kampfflugzeuge und Hubschrauber sowie mehrere Tausend Soldaten. Es wird von einem Atomreaktor angetrieben und ist nach dem 38. Präsidenten der USA benannt.
Sozialist Maduro fürchtet seinen Sturz durch die USA
Die USA begründeten den Einsatz mit der Bekämpfung von Drogenkartellen. Venezuelas sozialistischer Präsident Nicolas Maduro hat hingegen wiederholt den Vorwurf geäußert, der US-Militäraufmarsch diene dazu, ihn zu stürzen. Die Regierung in Washington hatte im August 2024 die Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung Maduros führen, auf 50 Millionen Dollar verdoppelt. Sie wirft ihm Verbindungen zum Drogenhandel und zu kriminellen Banden vor, was Maduro zurückweist.
Das US-Militär hat bislang mindestens 19 mutmaßliche Drogenboote in der Karibik und vor der Pazifikküste Lateinamerikas angegriffen und dabei mindestens 76 Menschen getötet. Trump hatte zudem die Möglichkeit von Bodeneinsätzen in Venezuela angedeutet, später aber bestritten, Angriffe in dem südamerianischen Land in Erwägung zu ziehen.
Venezuela will Guerilla-Taktiken gegen Trumps Truppen anwenden
Dennoch bereitet sich Venezuela Insidern zufolge auf den Fall eines US-Angriffs vor. Dabei will die Führung in Caracas wegen einer deutlichen Unterlegenheit des Militärs offenbar auf Guerilla-Taktiken setzen, wie aus Planungsdokumenten, die Reuters einsehen konnte, und von Äußerungen eingeweihter Personen hervorgeht. Dazu seien bereits teils jahrzehntealte Waffen aus russischer Produktion an Einheiten im ganzen Land geliefert worden. Eine zweite Strategie hat demnach eine Art "Anarchisierung" zum Ziel. Die Geheimdienste und bewaffnete regierungstreue Anhängern sollten dann Unruhen in der Hauptstadt Caracas stiften, um das Land für ausländische Truppen unregierbar zu machen.
Venezuela sieht "imperialistische Bedrohung"
Zugleich hat die Regierung Venezuelas angesichts der zunehmenden Militärpräsenz im Rahmen eines Aktionsplans der Streitkräfte nach eigenen Angaben fast 200.000 Einsatzkräfte zu Übungen herangezogen. An dem zweitägigen Manöver beteiligen sich nach Angaben von Verteidigungsminister Vladimir Padrino Soldaten aller Waffengattungen sowie Mitglieder paramilitärischer Milizen.
Der Minister kritisierte die US-Präsenz in der Karibik als "vulgären Einsatz gegen die Souveränität und den Frieden" nicht nur Venezuelas, sondern der gesamten Region. Er sprach in diesem Zusammenhang von einer "imperialistischen Bedrohung". Zugleich richte sich die Übung gegen Drogenhandel und "terroristische Gruppen", sagte er.
Verwendete Quellen:
Nachrichtenagentur Reuters
Nachrichtenagentur dpa
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