"Will sie nicht im Land"
Rassistische Eskapade: Trump beschimpft Somalier als "Müll"
Veröffentlicht:
von dpa:newstime
US-Präsident nutzt menschenverachtende Sprache
Videoclip • 01:04 Min • Ab 12
Trump geriet am Ende einer Kabinettssitzung in Rage: Er äußert sich nicht nur abwertend gegen Migrant:innen, sondern auch gegen eine somalischstämmige Abgeordnete. Wie er damit ankommt, sei ihm "egal".
Das Wichtigste in Kürze
US-Präsident Trump bezeichnete Menschen aus Somalia als "Müll" und gab offen zu, dass sie für ihn nicht in den USA willkommen seien.
Dabei beschimpfte Trump ausdrücklich auch die somalischstämmige demokratische Kongressabgeordnete Ilhan Omar aus Minnesota.
Die Äußerungen ereigneten sich vor dem Hintergrund eines Skandals in Minnesota, bei dem einige Dutzend Somalier:innen das Sozialsystem betrogen haben sollen.
US-Präsident Donald Trump hat Somalia als miserables Land und aus dem ostafrikanischen Staat stammende Menschen als Müll bezeichnet. "Ich will sie nicht in unserem Land haben. Ich bin ehrlich. Manche sagen vielleicht: 'Oh, das ist politisch nicht korrekt.' Das ist mir egal. Ich will sie nicht in unserem Land haben", sagte Trump am Ende einer Kabinettssitzung. Die USA könnten den einen oder den anderen Weg einschlagen, "und wir werden den falschen Weg einschlagen, wenn wir weiterhin Müll in unser Land lassen".
Trump stellt Migrant:innen immer wieder pauschal als gefährliche Kriminelle dar und beleidigt sie rassistisch. Er nutzt dazu auch entmenschlichende Sprache und sagte etwa, sie würden das "Blut unseres Landes vergiften". Seine jüngsten Attacken gegen Somalier:innen wurden auch in der amerikanischen Presse als ungewöhnlich ausfallend gewertet. Beweise für seine Thesen blieb Trump auch diesmal schuldig.
Vergangene Woche hatte Trump behauptet, Flüchtlinge seien heute der Hauptgrund für gesellschaftliche Probleme in den USA - und führte dann den Bundesstaat Minnesota als Beispiel an, der "von Hunderttausenden Flüchtlingen aus Somalia übernommen" worden sei. Zuvor hatte er öffentlichkeitswirksam das Ende eines Schutzprogramms für Somalier:innen in Minnesota verkündet, unter das aktuellen Statistiken zufolge bloß ein paar Hundert Menschen fallen.
Trump beschimpft auch Kongressabgeordneten
Am Dienstag (2. Dezember) beschimpfte Trump ausdrücklich auch die somalischstämmige demokratische Kongressabgeordnete Ilhan Omar aus Minnesota. "Ilhan Omar ist Müll. Ihre Freunde sind Müll", wütete er. Mit seiner Tirade reagierte Trump auch auf einen riesigen Skandal in Minnesota, bei dem einige Dutzend Somalier:innen das Sozialsystem des Bundesstaates unter Führung von Gouverneur Tim Walz um Hunderte Millionen Dollar betrogen haben sollen.
Omar reagierte mit den Worten, Trumps "Besessenheit" mit ihrer Person sei unheimlich. "Ich hoffe, er bekommt die Hilfe, die er dringend braucht", schrieb die Demokratin auf der Plattform X. Der somalischstämmige Lokalpolitiker Jamal Osman aus Minnesota erklärte bei einer Pressekonferenz, wegen Trumps Rhetorik hätten viele Familien Angst. Der Präsident sei rassistisch und islamophob, sagte Osman, betonte aber, man werde sich "davon nicht spalten lassen".
Razzien gegen somalische Migrant:innen in Minnesota?
In US-Medien wurde derweil über bevorstehende Razzien der Einwanderungsbehörde ICE gegen somalische Migrant:innen in den Städten Minneapolis und St. Paul in Minnesota spekuliert. Die "New York Times" berichtete, die Operation richte sich gegen Hunderte Somalier:innen ohne notwendige Aufenthaltspapiere.
In Minnesota leben nach Medienberichten über 60.000 Menschen aus Somalia, die meisten legal. Es ist die größte Gemeinschaft von Somalier:innen in den USA. Nach Angaben des Nachrichtenportals "Axios" lag ihr Bevölkerungsanteil 2023 in dem Bundesstaat bei 1,05 Prozent.
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