Kabinettssitzung
Krankenkasse und Rente: Millionen Bürger müssen 2026 mehr zahlen
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von Joachim VonderthannBundeskanzler Friedrich Merz (CDU) spricht mit Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil und Arbeitsministerin Bärbel Bas (beide SPD).
Bild: Liesa Johannssen/Reuters/Pool/dpa
Die Bundesregierung plant eine Anpassung der Beitragsbemessungsgrenzen für Sozialversicherungen ab 2026. Für viele Arbeitnehmer:innen sinkt dadurch das Nettoeinkommen.
Das Wichtigste in Kürze
Die Beitragsbemessungsgrenzen für Sozialversicherungen werden ab 2026 angehoben.
Gutverdienende zahlen künftig höhere Maximalbeiträge.
Kritiker:innen warnen vor negativen Auswirkungen.
Die Bundesregierung will an diesem Mittwoch (8. Oktober) über die Verordnung von Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) abstimmen, die die Beitragsbemessungsgrenzen für die Sozialversicherungen anhebt. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, wird der Beschluss ohne größere Diskussion in der regulären Kabinettssitzung erwartet, da alle Ressorts bereits zugestimmt haben. Nach der Verabschiedung im Kabinett von Kanzler Friedrich Merz (CDU) tritt die sogenannte Sozialversicherungs-Rechengrößenverordnung automatisch in Kraft, ohne dass der Bundestag zustimmen muss.
Merz-Kabinett hebt Beitragsbemessungsgrenzen an
Die Verordnung legt fest, bis zu welchem Einkommen Beiträge in die verschiedenen Sozialversicherungen gezahlt werden müssen. Einkünfte oberhalb dieser Grenze bleiben beitragsfrei. Die Anpassung erfolgt jedes Jahr basierend auf der Lohnentwicklung des Vorjahres – steigen die Gehälter, steigen auch die Grenzen.
Diese Werte gelten ab kommendem Jahr
Für 2026 sind folgende Werte vorgesehen:
- Renten- und Arbeitslosenversicherung: 8.450 Euro monatlich (2025: 8.050 Euro)
- Kranken- und Pflegeversicherung: 5.812,50 Euro monatlich (2025: 5.512,50 Euro)
Damit steigen auch die maximalen Sozialabgaben für Gutverdienende. In der Rentenversicherung wird der Höchstbeitrag auf etwa 1.572 Euro pro Monat klettern – ein Anstieg um rund 75 Euro im Vergleich zu 2025. Auch bei der Krankenversicherung erhöhen sich die maximalen Beiträge um etwa 50 Euro monatlich.
Die Anpassung der Beitragsbemessungsgrenzen soll sicherstellen, dass die Beitragszahlungen mit der allgemeinen Einkommensentwicklung Schritt halten. Während Beschäftigte mit höheren Einkommen stärker belastet werden, profitieren Durchschnittsverdiener:innen von stabilen Beitragssätzen.
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"Fatal für den Wirtschaftsstandort"
Trotz Zustimmung aus den Regierungsressorts gibt es Kritik, insbesondere aus der CDU. Gitta Connemann, Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, bezeichnete die Erhöhung als "fatal für den Wirtschaftsstandort". Sie argumentierte, dass steigende Lohnnebenkosten den Mittelstand besonders hart treffen würden. Ihre Chefin, Wirtschaftsministerin Katherina Reiche, hatte die Erhöhung in der regierungsinternen Abstimmung jedoch abgesegnet, so die "Bild".
Neben den Beitragsbemessungsgrenzen wird auch die sogenannte Versicherungspflichtgrenze angepasst. Diese legt fest, ab welchem Einkommen Beschäftigte von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung wechseln können. Für 2026 ist eine Anhebung auf 6.450 Euro monatlich geplant (2025: 6.150 Euro).
Verwendete Quellen:
Bild: "Krankenkassen werden für Millionen Bürger teurer"
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