Berliner folgt Rat der Lotto-Gesellschaft

120-Millionen-Eurojackpot geknackt – Gewinner meldet sich endlich

Aktualisiert:

von dpa

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Nach zwei Wochen: Rekord-Jackpot-Gewinner meldet sich

Videoclip • 01:11 Min • Ab 12


Zwei Wochen lang musste er sich offenbar sammeln. Nun hat sich der Lotto-Gewinner aus Berlin persönlich gemeldet. Welchen Eindruck er im Sitz der Lotto-Gesellschaft hinterlassen hat.

Zwei Wochen ließ sich der glückliche Gewinner der unfassbar hohen Geldsumme Zeit - erst dann meldete sich der Mann aus Berlin bei der Lotto-Gesellschaft. 120 Millionen Euro enthielt der Eurojackpot, zu dem vor zwei Wochen die Zahlen gezogen wurden. Seitdem wartete man in Berlin auf den Mann oder die Frau mit dem richtigen Lottoschein.

Nun ist es klar: Es handele sich um einen Mann im Alter zwischen 30 und 60 Jahren aus dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, sagte ein Sprecher der Lotto-Gesellschaft der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Er hat sich Zeit gelassen, weil er den Gewinn erst mal sacken lassen wollte. Er musste sich wohl sammeln."

Gewinner wirkte sehr gefasst und kontrolliert

Der Mann sei am Dienstag (7. Oktober) persönlich im Sitz der Berliner Lotto-Gesellschaft am Adenauerplatz erschienen. Vorher habe er angerufen und sich angekündigt. "Er war eine Stunde bei uns und wirkte sehr gefasst und kontrolliert", erzählte der Sprecher.

Der vorgelegte Lottoschein sei zweifelsfrei der mit den richtigen Zahlen. Weil im aktuellen Fall mit einem Schein aus Papier und nicht mit einem Online-Abo oder einer Kundenkarte gespielt wurde, werde das Geld nur an den Menschen ausgezahlt, der den echten Beleg vorlege, erklärte der Sprecher.

Was passiert mit dem Gewinn?

Was der Gewinner nun mit dem Geld plane, habe er nicht verraten. "Er hat sich sehr bedeckt gehalten", so der Sprecher weiter. "Er wirkte aber nicht so, als ob er sein Leben stark ändern möchte."

Das sei in solchen Fällen auch immer die Empfehlung der Lotto-Gesellschaft. "Wir sagen den Gewinnern: am besten ist es, wenn man möglichst erst mal in den bisherigen Strukturen bleibt. Seine Arbeit behält und nur mit den engsten Angehörigen über den Gewinn spricht."

Das komplette Geld soll kommende Woche auf ein Konto des Mannes überwiesen werden, zunächst werde der Vorgang gründlich geprüft. Der Gewinner erhält zugleich auch eine Bescheinigung über die Auszahlung, die er der Bank und dem Finanzamt vorlegt. Damit klar ist, dass es sich nicht um Geldwäsche oder andere Einkünfte aus kriminellen Geschäften handelt.

200.000 Euro Zinsen - pro Monat

Versteuern muss man so einen Gewinn aus einem Glücksspiel nicht. Allerdings müssen die Zinsen, die etwa auf einem Tagesgeldkonto anfallen, versteuert werden. Bei einem Zinssatz von zwei Prozent wären das 2,4 Millionen Euro im Jahr, 200.000 Euro im Monat oder 6.575 Euro pro Tag.

Zunächst war der Berliner Gewinner nicht aufgetaucht. Die Lotto-Gesellschaft war davon ausgegangen, dass es sich um einen Gelegenheitsspieler handele, und hatte bereits überlegt, mit Plakaten und Hinweisen in der Umgebung der Annahmestelle im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf eine Suche zu starten.

Der Sprecher von Lotto Berlin betonte nun: "Ich bin auf jeden Fall erleichtert, dass er sich gemeldet hat. Es bewahrheitet sich immer wieder, dass große Summen zu 99 Prozent abgeholt werden."

19 Euro Einsatz für neun Tipps

Der Berliner Gewinner hatte einmalig neun Tipps im Wert von 19 Euro abgegeben. Die richtigen Zahlen - 7, 8, 31, 32, 33 und die Eurozahlen 10 und 11 - waren am 23. September im finnischen Helsinki gezogen worden.

Es war erst das vierte Mal in Deutschland und das zweite Mal in Berlin, dass dieser Super-Gewinn von 120 Millionen Euro geknackt wurde. Im Juli 2022 wurde der Eurojackpot mit dem Höchstwert von 120 Millionen Euro zum ersten Mal vergeben, damals gewann jemand in Dänemark. Im November 2022 gelang dies einem Berliner. Später folgten zwei weitere Gewinner in Deutschland. Die Gewinnwahrscheinlichkeit beim Eurojackpot liegt bei 1 zu 140 Millionen.

Grundsätzlich hätte der aktuelle Gewinner ab dem 1. Januar 2026 drei Jahre Zeit gehabt, um sich zu melden. Erst dann wäre der Gewinn der 120 Millionen Euro verjährt.

In Hessen hatte kürzlich ein Mann seinen vergessenen Lottoschein erst sechs Monate nach der Ziehung zufällig in einer Jacke gefunden - und konnte dann 15 Millionen Euro einstreichen.

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