Nahost-Konflikt
Erste Hamas-Geiseln übergeben und in Sicherheit - Trump in Israel gelandet
Aktualisiert:
von dpa:newstime
Nach 737 Tagen: Geiseln kehren heim
Videoclip • 01:33 Min • Ab 12
Auf diesen Tag hat Israel seit mehr als zwei Jahren gewartet: Die Freilassung der letzten verbliebenen Hamas-Geiseln hat begonnen. Inzwischen ist US-Präsident Trump bereits in Israel angekommen.
Nach mehr als zwei Jahren Gefangenschaft hat die Freilassung der ersten von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln begonnen. Die ersten sieben von der islamistischen Hamas freigelassenen Geiseln sind in den Händen der israelischen Armee. Dies teilte das Militär nach der Übermittlung durch Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) mit.
Insgesamt sollen heute 20 lebende Geiseln freikommen, darunter die Deutsch-Israelis Alon Ohel, Rom Braslavski sowie Ziv und Gali Berman. Drei der vier Deutsch-Israelis kamen den Medienberichten zufolge bereits bei der ersten Übergabe frei.
Freilassung der israelischen Hamas-Geiseln hat begonnen
Israels Militär geht nicht davon aus, dass die Hamas auch alle 28 toten Geiseln heute - und damit innerhalb der im Rahmen der Waffenruhe vereinbarten 72-Stunden-Frist - übergeben kann. Nach der Übergabe der Geiseln an das IKRK sollen die Entführten innerhalb des Küstenstreifens an das israelische Militär übergeben werden. Im Militärlager Reim am Rande des Gazastreifens soll es ein erstes Wiedersehen mit Angehörigen, eine medizinische Untersuchung und die Möglichkeit zum Duschen und einem Kleiderwechsel geben. Danach sollen die Menschen in Krankenhäuser zur weiteren Behandlung geflogen werden.
Am Freitag (10. Oktober) war im Rahmen eines von US-Präsident Donald Trump initiierten Friedensplans eine Waffenruhe im Gaza-Krieg in Kraft getreten. Israel soll im Gegenzug für die Übergabe der Geiseln rund 2.000 palästinensische Häftlinge freilassen. Darunter sind bis zu 250, die zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt wurden.
Externer Inhalt
Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube.
Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
Geiseln unter grausamen Bedingungen festgehalten
Die israelische Armee hatte sich mit Beginn der Waffenruhe auf eine vereinbarte Linie zurückgezogen. Die Armee hat aber immer noch die Kontrolle über etwa die Hälfte des von Israel abgeriegelten Küstenstreifens. Die Geiseln wurden unter grausamen Bedingungen festgehalten. Zuvor freigelassene Geiseln hatten von Folter und schweren Misshandlungen berichtet. In von Terrororganisationen veröffentlichten Videos waren stark abgemagerte Geiseln zu sehen.
Nach Auffassung von US-Präsident Trump ist der Krieg ungeachtet der noch ausstehenden weiteren Friedensverhandlungen vorbei. "Der Krieg ist zu Ende", sagte der Republikaner an Bord der Air Force One zu Journalisten auf dem Weg nach Israel. Er gehe davon aus, dass die Waffenruhe halte. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte dagegen zuvor gesagt, der Kampf sei noch nicht vorbei. "Es liegen noch große Sicherheitsherausforderungen vor uns." Einige Feinde versuchten, sich zu erholen, um erneut anzugreifen, hatte der israelische Regierungschef gesagt.
Netanjahu sprach am Vorabend der Übergabe der Geiseln von einem "historischen Ereignis". Es sei "der Beginn eines neuen Weges. Ein Weg des Aufbaus, ein Weg der Heilung", sagte er in einer Videoansprache. Der Tag werde neben der Freude über die Rückkehr der entführten Geiseln aber auch von Trauer über "die Freilassung der Mörder" geprägt sein, fügte er mit Blick auf die freizulassenden palästinensischen Häftlinge hinzu.
Trump: "Alle jubeln gleichzeitig"
Trump will am Vormittag in Israel zunächst Angehörige der Geiseln treffen und dann vor der Knesset - dem israelischen Parlament - eine Rede halten. Am Nachmittag will er dann zu einer "Nahost-Friedenszeremonie" anlässlich des von ihm vermittelten Abkommens zwischen Israel und der Hamas in den ägyptischen Küstenort Scharm El-Scheich weiterreisen. Dort werden mehr als 20 Staats- und Regierungschefs erwartet, unter anderem aus Europa und der arabischen Welt. Anreisen wird auch Bundeskanzler Friedrich Merz. Inzwischen ist der US-Präsident auf dem Flughafen Ben Gurion in Israel gelandet. Der Republikaner stieg aus der Air Force One aus, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.
Kurz vor seinem Abflug nach Nahost sagte Trump Journalist:innen über den Verhandlungserfolg: "Alle jubeln gleichzeitig. Das ist noch nie zuvor passiert. Normalerweise jubelt nur einer, während der andere das Gegenteil tut." Es sei das erste Mal, dass alle begeistert seien, sagte der Republikaner.
:newstime verpasst? Hier neueste Folge ansehen
Mehr entdecken
Klimaneutralität
Hamburg stimmt per Volksentscheid für strengere Klimaziele
Vizekanzler im TV-Talk
Klingbeil lobt Trump bei "Miosga" - spricht ihm aber Anrecht auf Friedensnobelpreis ab
Nahost-Abkommen
Hamas-Geiseln: Übergabe steht offenbar an drei Orten bevor
Ex-Präsident der USA
Strahlentherapie: Joe Biden kämpft gegen Prostatakrebs
Sturmtief "Alice"
Balearen überflutet: Touristen von Flugausfällen betroffen
Nach Zoll-Hammer
Trump zu Handelsstreit: USA wollen China helfen