Zu späte Warnungen?
Flut-Katastrophe mit vielen Toten in Texas: Trump will nicht verantwortlich sein und verweist auf Biden
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von dpaUS-Präsident Donald Trump kommt an Bord der Marine One auf dem Morristown Municipal Airport in Morristown, New Jersey, auf dem Weg nach Washington an.
Bild: Jacquelyn Martin/AP/dpa
Nach der verheerenden Flut in Texas sind rund 80 Todesopfer geborgen worden, darunter viele Kinder. Präsident Trump steht wegen früherer Einsparungen beim Wetterdienst in der Kritik. Schuld sei aber sein Vorgänger, sagt er.
Nach Flut-Katastrophe in Texas drohen neue Unwetter
Nach der Flut-Katastrophe mit rund 80 Toten und 40 Vermissten im US-Bundesstaat Texas drohen dort neue gefährliche Unwetter. Der Wetterdienst warnte vor weiteren Sturzfluten. Es sei schwierig, die genauen Orte dafür zu bestimmen, aber jeder starke Regen sei jetzt potenziell gefährlich. In Medien und sozialen Netzwerken wurde zugleich Kritik an dem Krisenmanagement laut. Die Flutwarnungen seien zu spät gekommen, hieß es.
Am Freitagmorgen war es in einem Urlaubsgebiet im Süden der USA binnen kurzer Zeit zu heftigen Überschwemmungen gekommen. Viele Kinder und Erwachsene hatten an Flussufern gecampt und sind nun tot.
Musk kürzte drastisch beim US-Wetterdienst
Auch die Kürzungen der Regierung von Präsident Donald Trump beim Wetterdienst (NWS) unter seinem damaligen Berater Elon Musk gerieten in den Fokus. Medienberichten zufolge wurden seit Trumps Amtsantritt mehrere Hundert Meteorolog:innen entlassen. Der Präsident verneinte aber am Sonntag die Frage, ob er diese wieder einstellen würde. Die Katastrophe sei unvorhersehbar gewesen. "Dies geschah innerhalb von Sekunden, niemand hat das erwartet", sagte er vor Journalist:innen. Trump hatte für die betroffene Region den Katastrophenfall erklärt und damit weitere Bundeshilfen freigegeben.
Trump gibt Biden-Regierung die Schuld
Auf seine Pläne angesprochen, die Katastrophenschutzbehörde (Fema) abzuschaffen oder drastisch zu verkleinern, sagte Trump, darüber könne später gesprochen werden. Nun sei diese mit der Lage in Texas beschäftigt.
Die Fema-Behörde sei zudem eine Angelegenheit seines demokratischen Vorgängers Joe Biden gewesen. Allerdings mache er diesen nicht für die Situation verantwortlich: "Das ist eine Jahrhundertkatastrophe, und es ist so schrecklich, das mit anzusehen", ergänzte er. Voraussichtlich am Freitag werde er das Flutgebiet besuchen.
Besseres Frühwarnsystem zu teuer
Da die Gefahr von Sturzfluten in dem betroffenen Gebiet bekannt sei, habe es schon vor Jahren Pläne für ein besseres Warnsystem gegeben, hieß es in Medienberichten. So hätten örtliche Behörden darüber diskutiert, Sirenen und Pegelanzeigen zu installieren. Aus Kostengründen sei dies aber verworfen worden, schrieb die "New York Times". Stattdessen seien die Menschen nun über Textnachrichten gewarnt worden, die für einige zu spät gekommen oder übersehen worden seien.
Erst vor wenigen Monaten sei zudem im texanischen Kongress ein Gesetzentwurf zur Verbesserung der Katastrophenhilfe gescheitert, meldete die Zeitung "The Texas Tribune". Der Stadtverwalter von Kerrville, Dalton Rice, sagte, die Behörden würden die Notfallmaßnahmen nun überprüfen.
Inzwischen schon rund 80 Flut-Tote
Im besonders betroffenen Gebiet Kerr County bestätigten Behörden inzwischen 68 Todesfälle. Nimmt man Todesopfer aus Zentraltexas hinzu, liegt die Zahl bei inzwischen rund 80. Weil das Ausmaß noch nicht klar ist und nach Vermissten gesucht wird, könnte die Zahl noch steigen. Rund 400 Helfer:innen und mehrere Hundestaffeln beteiligen sich an den Sucharbeiten, auch Hubschrauber und Drohnen sind im Einsatz.
Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, besuchte nach eigenen Angaben am Samstag das "Camp Mystic". Er sei schockiert gewesen, schrieb er auf der Plattform "X". Die Anlage sei auf eine Weise verwüstet worden, "wie ich es bei keiner Naturkatastrophe erlebt habe". Wasser habe bis zum Dach der Hütten gestanden. "Wir werden nicht aufhören, bis wir alle Mädchen gefunden haben, die in diesen Hütten waren."
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