Terrorverdacht

Erneut Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Berlin geplant?

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von dpa

2. November 2025, Berlin: Ein Polizeiauto fährt am Bereitschaftsgericht vom Amtsgericht Tiergarten vorbei.

Bild: Christophe Gateau/dpa


In Berlin ist Haftbefehl gegen einen 22-jährigen Mann aus Syrien wegen Terrorverdachts erlassen worden. Er soll einen Anschlag geplant haben, womöglich auf einen Weihnachtsmarkt. Erinnerungen an 2016 werden wach.

Der von der Polizei in Berlin wegen möglicher Anschlagspläne festgenommene Mann befindet sich in Untersuchungshaft. Das teilte die Generalstaats­anwalt­schaft Berlin am Sonntagabend mit. Ein Ermittlungsrichter am Amtsgericht Tiergarten habe zuvor einen Haftbefehl erlassen und in Vollzug gesetzt. Die Ermittlungen dauern an, wie es weiter hieß.

Die Polizei hatte am Samstag (1. November) in Berlin einen Mann festgenommen, der einen Anschlag geplant haben soll. Ihm werde die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat vorgeworfen, sagte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft. Der Festgenommene werde am Nachmittag einem Haftrichter vorgeführt. Zuvor berichtete die "Bild"-Zeitung.

Bei dem von der Polizei wegen möglicher Anschlagspläne festgenommen Mann handelt es sich um einen 22-jährigen Syrer. Das sagte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur. Der Mann soll auf einer Social-Media-Plattform mehrfach Propaganda der Terrororganisation Islamischer Staat geteilt haben. Dabei gehe es um Lieder oder Hymnen mit dschihadistischem Kontext, die häufig selbst vom "Islamischen Staat" veröffentlicht würden mit der Aufforderung, sie zu teilen. Mit Dschihadismus ist eine radikale Form des Islamismus gemeint.

22-jähriger Syrer unter Verdacht

Nach dpa-Informationen war der verdächtige Syrer 2023 nach Deutschland gekommen. Den Sicherheitsbehörden soll er erst vor einigen Tagen aufgefallen sein, womöglich, weil der mutmaßliche Islamist Materialien beschafft hat, die für einen Anschlag mit Sprengstoff genutzt werden könnten.

Es gehe um die Planung eines dschihadistisch motivierten Anschlags, sagte der Sprecher. Details zum möglichen Anschlagsort wurden zunächst nicht bekannt. Nach Informationen der "Bild" soll der Mann ein Ziel in Berlin im Blick gehabt haben.

An der Festnahme im Auftrag der Berliner Generalstaatsanwaltschaft am Samstag im Stadtteil Neukölln sei ein Spezialeinsatzkommando (SEK) beteiligt gewesen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Dabei wurden demnach auch Materialien sichergestellt, die zum Bau von Sprengsätzen geeignet sind.

Sollte es erneut einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt geben?

Die Festnahme am Samstag erfolgte kurz nach Eröffnung der "Winterwelt" am Potsdamer Platz am Freitag. Dass ein Weihnachtsmarkt ein Anschlagziel gewesen sei, sei Spekulation, sagte Petzold. "Natürlich gehen die Ermittlungen in alle Richtungen. Und das Ziel muss natürlich rausgefunden werden, aber das ist alles Gegenstand der Ermittlungen."

Bei einem islamistischen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin war am 19. Dezember 2016 ein Terrorist nahe der Gedächtniskirche mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gefahren. Durch die Tat starben 13 Menschen, einer von ihnen Jahre später an den Folgen. Mehr als 70 Menschen wurden verletzt, manche von ihnen schwer. Der Attentäter floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde.

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