Genetische Mutation

DNA-Auswertung zeigt: Hitler litt unter dem Kallmann-Syndrom

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von Max Strumberger

Führer und Reichskanzler Adolf Hitler begründet in seiner Rede vor dem Reichstag in Berlin am 1. September 1939 den Angriff auf Polen.

Bild: dpa/dpa


Die britische Dokumentation "Hitler’s DNA: Blueprint of a Dictator" wirft ein neues Licht auf Adolf Hitlers Persönlichkeit. Forscher:innen diagnostizieren ihm posthum das Kallmann-Syndrom – basierend auf DNA-Spuren von seinem Sofa.

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Channel-4-Dokumentation "Hitler’s DNA" analysieren Forscher:innen angebliche genetische Spuren des Diktators.

  • Die Ergebnisse deuten auf das Kallmann-Syndrom hin, das seine Entwicklung geprägt haben könnte.

Eine britische Fernsehdokumentation von Channel 4 sorgt für weltweite Schlagzeilen: In "Hitler’s DNA: Blueprint of a Dictator" wollen Forscher:innen die DNA Adolf Hitlers entschlüsselt haben – und diagnostizieren ihm posthum das Kallmann-Syndrom, eine angeborene Entwicklungsstörung, die unter anderem die Hoden betrifft. Die DNA-Spuren sollen von einem Stofffetzen des Sofas stammen, auf dem Hitler 1945 in Berlin Suizid beging.


Die Sendung verspricht "erstaunliche Einblicke in Hitlers sexuelle Entwicklung" und beleuchtet mögliche Auswirkungen der genetischen Auffälligkeiten auf seine Persönlichkeit. Die renommierte Genetikerin Turi King, bekannt durch ihre Analyse der Überreste von Richard III., betont jedoch: "Die Genetik kann sein Handeln in keiner Weise entschuldigen." Laut der Dokumentation könnte das Kallmann-Syndrom Hitlers Pubertät und Sexualität stark beeinflusst haben.

Hatte Hitler einen Mikro-Penis?

Eine medizinische Untersuchung aus dem Jahr 1923 belegt, dass Hitler einen Hodenhochstand hatte. Bei dem sogenannten Kryptochimus bleibt ein Hoden im Hodenleiter stecken. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 10 habe er einen Mikropenis gehabt, spekulieren die Forscher:innen in der Dokumentation. Der Historiker Alex J. Kay sieht darin eine mögliche Erklärung für Hitlers obsessive Hingabe an die Politik, die ihn von einem normalen Privatleben abhielt. "Nur unter Hitler konnte die Nazi-Bewegung an die Macht kommen", so Kay.

Doch wie belastbar sind diese Erkenntnisse? Kritiker:innen warnen vor den Unsicherheiten alter DNA-Spuren, die leicht verunreinigt oder vertauscht sein könnten. Die entscheidende Frage bleibt: Kann Genetik wirklich das Handeln eines Einzelnen – geschweige denn einer ganzen Ideologie – erklären? Die Dokumentation wirft damit nicht nur ein neues Licht auf Hitlers Persönlichkeit, sondern auch auf die Grenzen der Wissenschaft.


Verwendete Quellen:

Channel 4: Hitler's DNA: Blueprint of a Dictator

Nachrichtenagentur dpa

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