"Markus Lanz"

"Das ist doch nicht unser Ernst!": CDU-Politikerin Karin Prien schockiert Lanz mit Aussage

Veröffentlicht:

von Natascha Wittmann

Markus Lanz und Karin Prien

Bild: ZDF/ Cornelia Lehmann


Die neue US-Sicherheitsstrategie, Trumps Rhetorik und die deutsche Rentenpolitik: Bei "Markus Lanz" geriet CDU-Politikerin Karin Prien gleich mehrfach in die Kritik. Während sie zur transatlantischen Partnerschaft Gelassenheit zeigte, warnte der ZDF-Moderator eindringlich vor einer Spaltung Europas.

Das Wichtigste in Kürze

  • Prien verteidigt Merz’ Umgang mit Trump, was bei Lanz und anderen auf starke Kritik stößt.

  • Trumps neue Sicherheitsstrategie und extreme Rhetorik sorgen für Sorge um Europas Stabilität.

  • In der Renten- und Verteidigungspolitik räumt Prien ein, ungewollte Entscheidungen wegen der Koalition mitzutragen.

Wie verlässlich ist die Partnerschaft zu den USA noch und wie stabil ist Europa in dieser neuen Weltlage? Bei "Markus Lanz" wurde am Dienstagabend über die neue US-Sicherheitsstrategie, die Rolle von Donald Trump und Deutschlands Reaktion darauf diskutiert. CDU-Politikerin Karin Prien verteidigte dabei Bundeskanzler Friedrich Merz und sorgte mehrfach für Irritationen im Studio.

Ausgangspunkt der Diskussion war das neue Strategiepapier des Weißen Hauses. Statt ein klares Bekenntnis zur NATO zu formulieren, war dort von "strategischer Stabilität" mit Russland die Rede. Es wurde ein Ende des Ukraine-Krieges gefordert, um "die europäischen Volkswirtschaften zu stabilisieren" und eine weitere Eskalation zu vermeiden.

Militärexpertin Florence Gaub kritisiert: "Wir haben eine eigene Obsession mit Trump"

ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen warnte jedoch eindringlich: "Aus Washington wird das wirtschaftliche Interesse in den Vordergrund gestellt - das Geschäfte machen mit Russland über die Köpfe der Ukrainer (...) hinweg." CDU-Politikerin Karin Prien zeigte sich derweil gelassen und sagte, man müsse die Aussagen der Vereinigten Staaten - insbesondere die Kritik in Richtung Europa - "ein bisschen einordnen und sehen, dass das stark innenpolitisch motiviert ist". Prien stellte sich dabei hinter Friedrich Merz, der Trump laut eigener Aussage signalisiert habe: "Mit mir kannst du arbeiten, wenn du die EU so schlimm findest." Markus Lanz reagierte empört: "Das ist doch nicht unser Ernst!" Er fragte schockiert: "Ist das okay für uns?!"

Statt zurückzurudern, stärkte die Politikerin ihrem Parteichef weiter den Rücken und sagte: "Merz ist doch nun wirklich derjenige, der dafür gesorgt hat, dass Europa mit einer Stimme (...) gesprochen hat." Journalistin Eva Quadbeck sah das anders: "Die Formulierung (...) ist genau das, was Trump möchte. Die geht so nicht." Auch der Ton aus den USA selbst sorgte für Unruhe. Trump sprach in dem Sicherheitspapier offen von einer "zivilisatorischen Auslöschung", die in Europa aufgrund der vorherrschenden Migration im Gange sei. Eine Wortwahl, die Elmar Theveßen deutlich kritisierte: "Er macht sich damit diese Umvolkungstheorie zu eigen, (...) die wir aus dem extrem rechten Lager (...) kennen." Militärexpertin Florence Gaub hingegen warnte vor Panikmache: "Ich warne einfach vor dieser sehr Panik-getriebenen Lesart."

Sie kritisierte dabei auch Europas Fixierung auf Trump: "Wir haben eine eigene Obsession mit Trump." Lanz hielt prompt dagegen: "Entschuldigung! Es ist keine Obsession, wenn man das ernst nimmt, was da jemand sagt." Eva Quadbeck ergänzte zustimmend: "Das ist schon wirklich nicht schön, was sich da zusammenbraut. Und das destabilisiert Europa." Als es daraufhin um Deutschlands Haltung zur eigenen Verteidigung ging, forderte Florence Gaub mehr Selbstbewusstsein, denn: "Dieses sich in seinen Selbstzweifeln baden kann auch strategische Konsequenzen haben." Karin Prien sprach in dem Zusammenhang sogar von einem "Quantensprung", der bereits in der Verteidigungspolitik vonstattengegangen sei. Lanz konterte ungläubig: "Wir kriegen nicht mal eine Wehrpflicht hin!"

Karin Prien: "Ich regiere aber nicht alleine, sondern wir haben eine Koalition"

Auch zur deutschen Rentenpolitik musste sich Karin Prien kritische Fragen gefallen lassen. Als es um Generationengerechtigkeit ging, erklärte sie: "Alle wollen immer eine Reform, aber sie wollen nicht, dass es bei ihnen weh tut. Ich glaube, es wird bei allen wehtun müssen." Sie sprach sich daraufhin für eine Rentenreform aus, die den Bundeshaushalt entlaste: "Ich bin für eine Rentenreform, die gewährleistet, dass der Bundeshaushalt nicht in dieser Größenordnung belastet wird, wie es jetzt beschlossen worden ist."

Als Lanz nach ihrer konkreten Position fragte, wurde Prien deutlich: "Wenn ich jetzt alleine regieren dürfte, hätte ich das Paket auch nicht gemacht. Ich regiere aber nicht alleine, sondern wir haben eine Koalition." Der Moderator zeigte sich entsetzt angesichts dieser Aussage und sprach von einer bereits vorherrschenden "Vertrauenskrise in die Demokratie". Prien blieb jedoch erneut gelassen und sagte: "Ich muss doch die Realität anerkennen, dass ich in dieser Koalition regiere."

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