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Wetter-Chaos an der Mittelmeerküste: Spanien und Türkei im Ausnahmezustand

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Ferienparadies Mallorca Espania Starkregen prasselt an die Scheiben eines Reisebus und verhindert kurzzeitig jegliche Sicht, der Straßenverkehr kam zum Erliegen.

Bild: Zoonar


Spanien versinkt im Regen: Ein gefährliches Wetterphänomen sorgt an der Mittelmeerküste für Überschwemmungen und Stromausfälle – nun warnt der Wetterdienst mit der höchsten Alarmstufe.

Das Wichtigste in Kürze

  • An Spaniens Mittelmeerküste gilt jetzt Alarmstufe Rot, besonders betroffen sind die Regionen rund um Alicante und Murcia.

  • In mehreren Städten kam es zu Überschwemmungen, ein Dach stürzte ein – das gefürchtete Wetterphänomen "Gota Fría" zeigt erneut seine zerstörerische Kraft.

  • Auch in der Türkei und in Griechenland warnen Meteorologen vor heftigen Unwettern, möglichen Erdrutschen und gefährlichen Sturzfluten.

Heftige Regenfälle und Überflutungen in Spanien

Ein ungewöhnlich starkes Unwetter trifft derzeit die spanische Mittelmeerküste. Besonders betroffen sind die Urlaubsregionen Costa Blanca und Costa Cálida. Bereits am Donnerstag sorgten sintflutartige Regenfälle für massive Überschwemmungen in der Region Alicante. In Elche und Alicante verwandelten sich Straßen in reißende Flüsse. Die Wetterlage verschärft sich: Der spanische Wetterdienst Aemet erhöhte die Alarmstufe am Freitag auf Rot, das höchste Warnniveau.

Schulen geschlossen, Schäden groß

In mehr als einem Dutzend Gemeinden, darunter Benidorm und Alicante, fiel der Unterricht aus. Auch die Region Murcia ist betroffen: Dort stürzte ein Dach ein, ein 90-Jähriger wurde leicht verletzt. Besonders dramatisch: Auf den Columbretes-Inseln fielen innerhalb von acht Stunden 136 Liter Regen pro Quadratmeter. Laut einem Bericht von elpais.com spricht Aemet von einem "extremen Risiko".

"Gota Fría" sorgt für extremes Wetter

Ursache ist das Wetterphänomen "Gota Fría", bei dem kalte Höhenluft auf feuchtwarme Mittelmeerluft trifft. Bereits im Oktober 2024 hatte dieses Phänomen eine Flutkatastrophe mit 236 Toten ausgelöst. Meteorologen erwarten erneut Regenmengen von bis zu 180 Litern pro Quadratmeter innerhalb von zwölf Stunden.

Unwetter auch in der Türkei und Griechenland

Auch in der Türkei und in Griechenland warnt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vor schweren Regenfällen. "Zwischen 50 und 100 Litern pro Quadratmeter sind lokal möglich", erklärt er. Besonders in bergigen Regionen sei mit Erdrutschen und Sturzfluten zu rechnen. Entlang der Ägäisküste drohten "heftige Gewitter und Überschwemmungen", so Jung weiter.

Touristen sollen Warnungen beachten

Urlauber:innen in den betroffenen Regionen werden dringend dazu aufgerufen, sich regelmäßig über die Wetterlage zu informieren. "Touristen sollten die Wetterentwicklung genau verfolgen und auf lokale Warnungen achten", betont Jung.


Verwendete Quellen:

aemet.es: Warnungen des spanischen Wetterdienstes

elpais.com: "Última hora de la dana Alice en Murcia y Comunidad Valenciana, en directo | Aemet lanza avisos rojos en el sur de Alicante y la zona de Cartagena y Mazarrón"

t-online.de: "Sturmtief Alice bringt Unwetter an Mittelmeerküste – Alarmstufe Rot in Spanien"

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