Lebensgefahr

Nach Messerangriff in Bochum: Polizei schießt auf Zwölfjährige

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von dpa

Es wird derzeit ermittelt, wie es zu der lebensgefährlichen Verletzung der Zwölfjährigen kam. (Symbolbild)

Bild: David Young/dpa


Nach einem Polizeieinsatz in Bochum schwebt ein zwölfjähriges Mädchen in Lebensgefahr. Ein Beamter griff zur Waffe, als das Mädchen mit zwei Messern auf ihn zukam, wie es hieß.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein vermisstes, gehörloses Mädchen (12) ist in Bochum bei einem Polizeieinsatz durch Schüsse lebensgefährlich verletzt worden.

  • Laut Ermittler:innen ging sie mit zwei Messern auf die Beamt:innen zu, nachdem sie in der Wohnung ihrer Mutter gefunden wurde.

  • Wie es zu der Eskalation kam und wie die Kommunikation vor Ort verlief, wird nun untersucht.

Ein zwölfjähriges Mädchen ist bei einem Polizeieinsatz in Bochum durch einen oder mehrere Schüsse aus einer Dienstwaffe lebensgefährlich verletzt worden. Das gehörlose Mädchen, das seit einem Tag aus einer Wohngruppe verschwunden war, sei zuvor beim Anblick der Polizei mit zwei Messern auf die Beamt:innen zugegangen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

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Das Mädchen sei auf lebenswichtige Medikamente angewiesen. Nachdem ihr Betreuer in der Wohngruppe sie am Sonntag (16. November) als vermisst gemeldet habe, sei deshalb mit großem Aufwand nach ihr gesucht worden.

Mädchen war bei der Mutter

In der Nacht zum Montag (17. November) habe es dann Hinweise gegeben, dass die Zwölfjährige in der Wohnung ihrer ebenfalls gehörlosen Mutter im Bochumer Stadtteil Hamme sein könnte.

Kurz nach Mitternacht seien Einsatzkräfte an dem Mehrfamilienhaus eingetroffen. Die Beamt:innen hätten zwar Geräusche aus der Wohnung gehört, die Tür sei aber nicht geöffnet worden, teilten die Ermittler:innen mit. Erst nach einer Stunde habe die Mutter dann doch geöffnet.

Polizei leistet Erste Hilfe

"Während der Sachverhaltsklärung und Absuche der Wohnung trafen die Einsatzkräfte auf die 12-Jährige, die mit zwei Messern in der Hand auf die Polizisten zuging", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft weiter mit. Um einen drohenden Angriff abzuwehren, habe einer der Beamt:innen sein Elektroimpulsgerät eingesetzt, der andere habe mit seiner Dienstwaffe geschossen.

Die Polizist:innen hätten bis zum Eintreffen der Rettungskräfte Erste Hilfe geleistet. Ein Notarzt habe die Zwölfjährige dann in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Dort sei sie operiert worden und schwebe nach Einschätzung der Ärzt:innen in Lebensgefahr, sagte ein Polizeisprecher.

Wie viele Schüsse die Beamt:innen abgegeben haben, sei noch Gegenstand der Ermittlungen, sagte der Sprecher. Auch wie die Kommunikation mit der gehörlosen Mutter und dem gehörlosen Mädchen vor Ort abgelaufen sei, werde noch geklärt.

In der Wohnung der Mutter hätte sich die Zwölfjährige nicht einfach so aufhalten dürfen. Der Mutter seien bereits früher das Sorgerecht und das Aufenthaltsbestimmungsrecht für das Mädchen entzogen worden, teilten die Ermittler:innen mit.

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