Atemwegserkrankung

"Frankenstein" auf dem Vormarsch – was jetzt gegen Corona-Variante Stratus hilft

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von Damian Rausch

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Stratus ist die aktuell dominierende Corona-Variante in Deutschland – doch trotz ihrer schnellen Ausbreitung geben Experten Entwarnung. Warum die "Frankenstein"-Variante zwar ansteckend, aber nicht gefährlicher ist - und für wen eine Impfung besonders wichtig bleibt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Variante Stratus ist derzeit für rund 82 Prozent aller Infektionen in Deutschland verantwortlich.

  • Trotz ihrer hohen Ansteckungsrate stuft die WHO das Gesundheitsrisiko von Stratus aktuell als gering ein.

  • Expert:innen empfehlen vor allem älteren Menschen und Risikogruppen eine Corona-Auffrischimpfung.

Entstehung und Verbreitung der "Frankenstein"-Variante

Die Corona-Variante Stratus (XFG) breitet sich rasant in Deutschland aus. Laut dem aktuellen Monatsbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) ist sie für rund 82 Prozent aller untersuchten Covid-19-Fälle verantwortlich. Auch die Viruslast im Abwasser ist zuletzt gestiegen – ein Hinweis auf die zunehmende Verbreitung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Stratus bereits im Juni 2025 unter Beobachtung gestellt.

Symptome ähneln früheren Varianten

Stratus ist eine rekombinierte Variante aus den Omikron-Typen LF.7 und LP.8.1.2. Der Spitzname stammt vom Evolutionsbiologen T. Ryan Gregory, britische Medien wie die "Daily Mail" prägten zusätzlich den Begriff "Frankenstein-Variante", schreibt die "Berliner Morgenpost". In Deutschland ist dieser Ausdruck kaum gebräuchlich. Nachgewiesen wurde Stratus erstmals im Januar 2025. Bereits im Juni machte sie weltweit rund ein Viertel der Corona-Fälle aus.

Zu den häufigsten Symptomen gehören Fieber, Husten, Schnupfen sowie "rasierklingenartige" Halsschmerzen und Heiserkeit. Auch Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall sind möglich. Laut des Berichts der "Berliner Morgenpost" haben sich die Fallzahlen akuter Atemwegserkrankungen in den vergangenen Wochen deutlich erhöht. Ein typischer saisonaler Effekt – aber verstärkt durch die Verbreitung von Stratus.

Impfempfehlung für Risikogruppen und Ältere

Der Experte verweist auf die Bedeutung der Impfung: "Wir müssen auch bei Corona dahinkommen, dass die jährliche Impfung zur Vorsorge einfach dazugehört." Besonders Menschen über 60 sowie chronisch Kranke sollten sich impfen lassen, ähnlich wie bei der Grippe. Stratus könne dem Immunschutz zwar teilweise entkommen, doch schwere Verläufe würden durch die Impfung weiterhin zuverlässig verhindert.

Stratus profitiert von Winterbedingungen

Die kalte Jahreszeit unterstützt die Verbreitung des Virus zusätzlich. Watzl erklärt: "Die Viren verbreiten sich besser und unsere Abwehr wird im Winter schlechter, das zusammen bedingt die steigenden Krankheitszahlen in Herbst und Winter." Aktuell seien rund acht Prozent der Bevölkerung infiziert. Wie sich die Lage weiterentwickle, lasse sich nur schwer vorhersagen – eine Sommerwelle wie im Vorjahr blieb in diesem Jahr jedoch aus.


Verwendete Quellen:

Berliner Morgenpost: "Corona: Wie Sie sich vor der neuen "Frankenstein"-Variante schützen"

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