Gefälschte Stellenanzeigen
Zu leicht, um wahr zu sein: Wie Arbeitnehmer mit Task-Scamming getäuscht werden
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von dpaKriminelle erbeuten mit Fake-Jobs sensible Daten - die Arbeitnehmer:innen gehen dabei leer aus. (Symbolbild)
Bild: Christin Klose/dpa-tmn
Augen auf bei der Jobsuche: Eine Betrugsmasche lockt mit leicht verdientem Geld - das aber nie bei Arbeitnehmer:innen ankommt.
Auf Karriereportalen oder per Messenger: Professionell gefälschte Stellenanzeigen sind nicht immer auf den ersten Blick als solche zu erkennen. Wo Top-Bezahlung zu guten Konditionen und einfachen Arbeitsbedingungen in Aussicht gestellt wird, sollten Bewerber:innen aber hellhörig werden. Dahinter steckt meist Betrug - auch als Job-Scamming bekannt.
Die klassischen Methoden sehen in etwa so aus: Kriminelle erstellen gefälschte Stellenanzeigen, um an persönliche Informationen von Bewerber:innen zu kommen. Die sollen sich nämlich im Bewerbungsprozess per Video-Ident-Verfahren bei einer Partnerbank "verifizieren" oder ein Verrechnungskonto eröffnen.
Die gestohlenen Daten werden dann für Konten für Geldwäsche oder als Empfängerkonten für Fake-Shops, wie die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz aufklärt.
Task-Scamming: Geld gegen mehr Geld?
Die Verbraucherschützer:innen machen aber auch auf das sogenannte Task-Scamming aufmerksam. Diese Methode ziele "direkt auf die finanzielle Schädigung der Betroffenen ab". Das Vorgehen:
Meist über Messenger suchen die Betrüger:innen Kontakt zu Menschen, die sich auf vermeintlich einfache, aber lukrative Aufgaben einlassen - Videos oder Social-Media-Posts liken, Produkte testen, Konten erstellen, Hotels bewerten.
Wer besser bezahlte Aufgaben übernehmen möchte oder aufsteigen will, soll dann zunächst in Vorkasse gehen - und eine Anzahlung leisten, etwa über Krypto-Apps oder zweifelhafte Plattformen.
Das so vermeintlich erworbene Guthaben wird aber letztendlich nie ausgezahlt. Die Vorauszahlungen sind verloren. Der Schaden kann den Verbraucherschützer:innen zufolge mehrere zehntausend Euro betragen. Oft würden zusätzlich persönliche Daten wie Ausweiskopien, Kontodaten und Steuer-IDs erbeutet.
Warnsignale ernst nehmen
Wer auf Jobsuche ist oder Anfragen erhält, sollte deshalb bei folgenden Signalen unbedingt hellhörig werden, um sich zu schützen:
Kommunikation: Seriöse Arbeitgeber:innen bieten im Laufe eines Bewerbungsprozesses ein persönliches Gespräch an. Läuft die Kommunikation hingegen ausschließlich über Messenger wie WhatsApp, Telegram oder E-Mail, sollte man misstrauisch werden.
Aufgaben: Das Job-Angebot ist attraktiv und verspricht schnelles Geld mit einfachen Tätigkeiten von zu Hause aus: "Wenn Sie sich nicht beworben haben und das Gehalt zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es Betrug", fasst das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) zusammen.
Identitätsprüfung: Wer für einen Job am Video-Ident-Verfahren teilnehmen oder ein Bank-Konto eröffnen soll, kann davon ausgehen, dass es hier um Betrug geht.
Geld: Soll eigenes Geld investiert werden, etwa um weitere Aufgaben freizuschalten, steckt dahinter ebenfalls eine Betrugsmasche.
Was soll ich tun? Notfall-Check hilft
Wer den Verdacht hat, auf ein betrügerisches Stellenangebot hereingefallen zu sein, kann den Notfall-Check der Verbraucherzentralen nutzen. Das Tool fragt die genauen Umstände einer Bewerbung ab und gibt Hinweise, wie Betroffene im Falle eines Betrugs richtig vorgehen. Im Zweifel sollte man immer sofort den Kontakt abbrechen, Beweise sichern und sich beim Verdacht auf Betrug an die örtliche Polizeidienststelle wenden.
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