Stellenabbau in zwei Jahren
Nestlé streicht 16.000 Jobs – trotz Wachstums
Veröffentlicht:
von Momir TakacEin Nestle-Schriftzug ist während der Hauptversammlung des weltgrößten Nahrungsmittel- und Getränkekonzerns, der Nestle Group, zu sehen.
Bild: picture alliance/dpa/KEYSTONE
Der Nahrungsmittelriese weist gute Zahlen vor, trotzdem müssen Tausende Mitarbeiter:innen um den Job bangen. Konzernboss Navratil will sparen.
Es klingt paradox: Nestlé konnte sein Wachstum im dritten Quartal beschleunigen, dennoch baut der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Tausende Stellen ab. Der neue Konzernchef Phillip Navratil weiß: Die Konkurrenz schläft nicht – und verpasst dem Unternehmen einen radikalen Sparkurs.
Innerhalb von zwei Jahren sollen weltweit 16.000 Stellen abgebaut werden, was fast sechs Prozent der kompletten Belegschaft sind. Etwa 12.000 Jobs entfallen auf Büroangestellte in verschiedenen Funktionen und Regionen, was bis Ende 2027 jährliche Einsparungen von einer Milliarde Franken (1,077 Milliarden Euro) bringen soll. Weitere rund 4000 Stellen sollen im Rahmen von Produktivitätsinitiativen in Produktion und Lieferkette gestrichen werden.
Konkurrenz enteilt: Nestlé baut 16.000 Stellen ab
Navratil und ist seit September im Amt. Er will Nestlé wettbewerbsfähiger machen. Die Konkurrenten Danone und Unilever liegen hinsichtlich Umsatzwachstum und Börsenkurs vorne. Der neue CEO leitet den Sparkurs trotz guter Quartalszahlen ein.
Das Unternehmen ist auf Kurs, seine Jahresziele zu erreichen. Insgesamt setzte Nestlé in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 rund 65,87 Milliarden Franken um, wie Nestlé mitteilte. Das entspricht einem organischen Wachstum von 3,3 Prozent - mehr als von Analysten erwartet. Im dritten Quartal lag das organische Wachstum bei 4,3 Prozent, nach 3,0 Prozent im Vorquartal.
Nestlé-Chef Navratil nennt Jobabbau schwierig, aber notwendig
"Die Welt verändert sich - und Nestlé muss sich schneller verändern", sagte Navratil. Dazu gehörten auch schwierige, aber notwendige Entscheidungen, die eine Reduktion der Belegschaft in den nächsten zwei Jahren beinhalte. "Zusammen mit weiteren Maßnahmen arbeiten wir daran, unsere Kosten deutlich zu senken, und erhöhen heute unser Sparziel bis Ende 2027 auf 3,0 Milliarden Franken."
Navratil, früher Chef der Marke Nespresso, löst im September Laurent Freixe ab. Nestlé feuerte ihn wegen einer verheimlichten romantischen Beziehung zu einer ihm direkt unterstellten Mitarbeiterin. Kurze Zeit später wechselte der Konzern auch noch seinen Verwaltungsratspräsidenten aus.
Verwendete Quellen:
Nachrichtenagentur Reuters
Nachrichtenagentur dpa
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