Keiner will den Ladenhüter

Teslas größter Flop: Musk-Firmen kaufen jetzt reihenweise Cybertrucks auf

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von Max Strumberger

Mit dem Cybertruck wollte Tesla die Automobilwelt revolutionieren, doch das futuristische Elektrofahrzeug entpuppt sich als herber Rückschlag.

Bild: ZUMA Press Wire


Einst als Meilenstein der Elektromobilität angekündigt, ist der Tesla Cybertruck heute ein Paradebeispiel für gescheiterte Visionen. Die Verkaufszahlen bleiben weit hinter den Erwartungen zurück. Deswegen greift Tesla-Chef Elon Musk jetzt tief in die Trickkiste.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Cybertruck sollte Teslas Eintritt in die Welt der Elektro-Pick-ups markieren, doch die Realität sieht düster aus.

  • Mit enttäuschenden Verkaufszahlen und massiver Kritik an Design und Funktionalität kämpft das Unternehmen nun darum, das Projekt am Leben zu erhalten – mit fragwürdigen Mitteln.

Der Cybertruck, einst als revolutionärer Elektro-Pick-up angekündigt, hat sich für Tesla zum größten Flop der Unternehmensgeschichte entwickelt. Ursprünglich hatte das Unternehmen von Elon Musk ambitionierte Pläne: Mehr als 250.000 Einheiten sollten jährlich vom Band rollen. Doch die Realität sieht anders aus. Laut dem Fachportal "Electrek" verkauft Tesla derzeit lediglich rund 20.000 Fahrzeuge pro Jahr – ein Bruchteil der ursprünglichen Zielvorgabe.

Um die Produktion dennoch aufrechtzuerhalten, greift Tesla nun zu ungewöhnlichen Maßnahmen. "Electrek" zufolge werden Hunderte Cybertrucks an andere Firmen innerhalb des Musk-Imperiums geliefert. SpaceX, das Raumfahrtunternehmen von Elon Musk, sowie das KI-Start-up xAI haben in den vergangenen Wochen Dutzende bis Hunderte dieser Fahrzeuge übernommen. Diese internen Abnehmer scheinen eine Art Notlösung zu sein, um die Lagerbestände zu reduzieren und die Produktionslinien auszulasten.


Cybertruck in Deutschland nicht zugelassen

Ein Hauptgrund für den Misserfolg des Cybertrucks liegt in seinem kontroversen Design. Während Tesla-Fans die kantige Optik und die Edelstahlkarosserie zunächst als mutig und visionär feierten, erwies sich das Fahrzeug im Alltag als unpraktisch. Die klobige Form erschwert nicht nur das Manövrieren in engen Straßen, sondern auch das Parken. Hinzu kommt, dass viele potenzielle Käufer:innen das Fahrzeug schlicht als hässlich empfinden. In einer Umfrage gaben 62 Prozent der Befragten an, dass sie sich aufgrund des Designs gegen einen Kauf entschieden hätten.

Ein weiteres Problem ist die fehlende Zulassung in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Der Cybertruck entspricht nicht den hiesigen Sicherheits- und Umweltstandards. Besonders die starre Edelstahlkarosserie sorgt für Bedenken: Sie absorbiert bei einem Unfall kaum Aufprallenergie, was sowohl für Insassen als auch für Fußgänger gefährlich sein kann. In Europa gelten strenge Vorschriften für den Fußgängerschutz – der Cybertruck erfüllt diese nicht. Zudem ist das Fahrzeug mit einer Breite von über zwei Metern schlicht zu groß für viele europäische Straßen und Parkhäuser.

Hoher Einstiegspreis für den Cybertruck

Hinzu kommt der hohe Einstiegspreis (61.000 Dollar in der Basisversion), der viele potenzielle Käufer:innen abschreckt. Ein weiterer Grund könnte der Imageschaden für die Tesla-Marke sein. Durch seine Rolle als Berater der Regierung von US-Präsident Donald Trump und als seine Tätigkeit als Leiter der Doge-Behörde für Regierungseffizienz war Tesla-CEO Musk für massiven Stellenabbau im Staatsapparat verantwortlich.