Federal Reserve
Trotz Inflation: US-Notenbank senkt Leitzins zum dritten Mal in 2025
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von dpaDie US-Notenbank Federal Reserve um den Vorsitzenden Jerome Powell hat erneut den Leitzins gesenkt.
Bild: Jacquelyn Martin/AP/dpa
Die Inflation in den USA liegt deutlich über dem Ziel der US-Notenbank und die Datenlage ist aufgrund des Shutdown begrenzt. Trotzdem hat die Federal Reserve entschieden, erneut den Leitzins zu senken. Grund ist der Arbeitsmarkt.
Das Wichtigste in Kürze
Die US-Notenbank hat den Leitzins um 0,25 Punkte auf 2,5 bis 3,75 Prozent gesenkt.
Grund dafür waren Bedenken bezüglich des schwachen Arbeitsmarkts in den USA.
Der Schritt ist riskant, da die Vereinigten Staaten schon jetzt unter einer hohen Inflation leiden.
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) senkt zum dritten Mal in diesem Jahr den Leitzins. Der Zentralbankrat setzte das Zinsniveau um 0,25 Punkte herab auf eine Spanne von 3,5 bis 3,75 Prozent, wie die Fed in Washington mitteilte. Grund dafür waren erneut Bedenken bezüglich eines schwachen Arbeitsmarkts, während die hartnäckige Inflation auf hohem Niveau als vorübergehend betrachtet wird. Die Risiken für die Beschäftigung hätten in den vergangenen Monaten zugenommen, hieß es von der Fed. Eine Mehrheit von Volkswirt:innen hatte eine Zinssenkung erwartet.
Keine Daten wegen Shutdown
Wegen des Haushaltsstreits und des folgenden Shutdowns in den USA konnte die Fed auf deutlich weniger Daten als üblich zugreifen. Viele Bundesbehörden hatten wochenlang ihre Arbeit ausgesetzt. Das Büro für Arbeitsmarktstatistik (BLS) hatte mitgeteilt, dass die Inflationsdaten für den Oktober ersatzlos ausfallen - denn diese könnten im Nachgang nicht rekonstruiert werden. Erst Mitte Dezember sollen die Zahlen für November folgen.
Erneute Senkung trotz Inflation
Im September waren die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahr noch auf 3,0 Prozent gestiegen und lagen damit deutlich über dem mittelfristigen Inflationsziel der Fed von 2,0 Prozent. Das spräche an sich gegen eine Zinssenkung. Allerdings hatten Experten einen noch stärkeren Zuwachs befürchtet, sodass die Sorgen um den US-Arbeitsmarkt schwerer wiegen als die Inflationsproblematik.
Mit ihren Zinsentscheidungen versucht die US-Notenbank, einen Kompromiss zwischen stabilen Preisen und möglichst vielen Vollbeschäftigten zu finden. Ist der Leitzins zu hoch, bremst er die Wirtschaft aus etwa wegen zu hoher Kreditkosten. Ein niedrigerer Zins stimuliert zwar Wachstum und den Arbeitsmarkt, kann aber die Inflation anheizen.
Neue Konjunktur- und Inflationsprognosen
Zugleich rechnet die Fed nun im kommenden Jahr mit mehr Wachstum als bislang. Für 2026 geht die Zentralbank im Median mittlerweile von einem Plus von 2,3 Prozent aus - noch im September hatten die Experten 1,8 Prozent für das neue Jahr vorhergesagt. Die Konjunkturerwartungen für das ablaufende Jahr stiegen leicht auf 1,7 Prozent (zuvor 1,6 Prozent).
Die Inflation dürfte 2026 unterdessen nachlassen: Trotz der aggressiven Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump erwartet die Notenbank nun einen Wert von 2,4 Prozent statt bislang 2,6 Prozent. Für 2025 hatten die Experten eine Teuerungsrate von 3,0 Prozent vorhergesagt - jetzt rechnen sie mit 2,9 Prozent.
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