VW-Konzern
Oliver Blume verliert Posten als Porsche-Chef – Nachfolger steht bereit
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von Momir TakacOliver Blume soll als Porsche-Chef abgelöst werden.
Bild: Jan Woitas/dpa
Seine Doppelfunktion als VW- und Porsche-Chef stand seit Längerem in der Kritik: Jetzt soll Oliver Blume einen Posten räumen.
Oliver Blume soll seine Doppelrolle als Chef von VW und Porsche aufgeben. Das Präsidium des Aufsichtsrats habe den Aufsichtsratsvorsitzenden beauftragt, Gespräche mit ihm über ein einvernehmliches vorzeitiges Ausscheiden aus dem Vorstand zu führen, teilte das Unternehmen in Stuttgart mit.
Wann Blume den Posten räumt, steht noch nicht fest. Der Manager soll sich künftig auf den Mutterkonzern Volkswagen konzentrieren, deren Vorsitzender er bleibt. Im Sommer musste bereits VW-Personalchef Gunnar Kilian gehen. Als Porsche-Chef-Nachfolger steht laut dem Unternehmen der frühere McLaren-Chef Michael Leiters zur Verfügung.
Oliver Blume gibt Posten als Porsche-Chef ab – Nachfolger hat Stallgeruch
Leiters ist kein Unbekannter. Bevor er nach acht Jahren als Technikvorstand bei Ferrari zu McLaren wechselte, war er von 2000 bis Ende 2012 bei Porsche unter anderem Assistent des damaligen Vorsitzenden Wendelin Wiedeking.
Der 57 Jahre alte Blume führte Porsche seit zehn Jahren und steht zusätzlich seit Sommer 2022 an der Spitze der Muttergesellschaft Volkswagen. Die Doppelrolle stieß bei Investoren und Analysten auf Kritik. Zum einen wegen der rein zeitlichen Überforderung, zum anderen berge die Doppelfunktion bei Konzernmutter und -tochter Interessenskonflikte, hieß es.
Blumes Doppelfunktion als VW- und Porsche-Chef kritisch beäugt
Blume hatte das Konstrukt verteidigt und erläutert, er könne mit dem Know-how aus dem operativen Tagesgeschäft der Sportwagenschmiede den Konzern besser führen. Angesichts der immer schwierigeren Lage der Autoindustrie forderte VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo im September ein Ende dieser Struktur. "Der Vorstandsvorsitzende kann in Wolfsburg kein Halbtags-Chef sein und die restliche Zeit bei Porsche verbringen", hatte sie gesagt.
Während die Kernmarke VW auf Sanierungskurs ist und sich stabilisiert, hat sich in diesem Jahr die Krise bei Porsche verschärft. Denn neben dem massiven Absatzeinbruch in China lassen die US-Importzölle, die Porsche mangels eigener Produktion in den USA schwer treffen, den einst hohen Gewinn rasant schwinden. Der Konzern senkte in diesem Jahr dreimal die Prognose für den operativen Gewinn. Zuletzt flog Porsche sogar aus dem Dax.
Verwendete Quellen:
Mitteilung von Porsche
Nachrichtenagentur Reuters
Nachrichtenagentur dpa
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