Angriffskrieg
Effektive Sanktionen gegen Russland: Diese Schwachstelle könnte Putins Panzer zum Stehen bringen
Aktualisiert:
von Kira BornÜberreste eines ausgebrannten russischen Panzer an der Front im Kurakhovo Sektor.
Bild: dpa
Ein US-Think-Tank hat eine neue Schwachstelle der russischen Kriegswirtschaft entdeckt, die der Westen sanktionieren und russische Panzer zum Erliegen bringen könnte.
Das Wichtigste in Kürze
Die Non-Profit-Organisation "The DeKleptocracy Project" forscht neben Korruption auch zu möglichen Sanktionen gegenüber Russland.
Ein neuer Bericht der Organisation legt nahe, dass Europa und die USA ein wichtiges Schmieröl für Militärfahrzeuge sanktionieren könnten.
Dies würde Russlands Kriegswirtschaft weiter in Bedrängnis bringen.
Infolge des Ukraine-Krieges unterliegt Russlands Wirtschaft seit mehr als zwei Jahren massiven Sanktionen aus dem Westen. Sowohl die Europäische Union und die USA versuchen die Wirtschaft unter Keml-Chef Wladimir Putin in die Knie zu zwingen.
Die US-Non-Profit-Organisation "The DeKleptocracy Project" deckt jetzt einen neuen Sanktionshebel auf, der das russische Militär empfindlich treffen könnte.
Russische Panzer außer Gefecht zu setzten: Sanktionierung von Schmierölen
"The DeKleptocracy Project" identifiziert in seiner Analyse eine essenzielle Chemikalie, die Russland aus dem Ausland importiert. "Wir haben uns ihre Produktionsbasis, ihre Chemieindustrie angesehen, um kritische Punkte zu identifizieren, die Dinge, die die Russen nicht selbst herstellen können", sagte Kristofer Harrison, Präsident der Gruppe und ehemaliger Russlandexperte des US-Außenministeriums.
Die besagte Chemikalie wird als Schmierstoff für Reifen von Militärfahrzeugen wie Panzern genutzt. Wird dieses sanktioniert, könnte das Moskaus Fähigkeiten, Panzer aufzustellen, erschweren und damit den Angriffskrieg in der Ukraine behindern. Denn: Russland kann den Schmierstoff nicht selbst herstellt. "Ein Mangel an Schmierstoffen würde Russlands Kriegsmaschinerie ernsthaft schädigen", wie die Expert:innen in ihrer Analyse schreiben.
Zum Kriegsbeginn stellten westliche Unternehmen die Schmieröllieferungen ein. Aktuell bezieht Russland die Öle vom chinesischen Unternehmen Xinxiang Richful. Sie liefern jährlich bis zu acht Millionen Kilogramm, wie der britische "The Guardian" berichtet. Das chinesische Unternehmen eröffnete kürzlich ein Büro im US-Bundesstaat Virginia. Hier sei laut "DeKleptocracy" eine Sanktionsmöglichkeit für den Westen.
Hinzukommt laut der Organisation eine weitere Möglichkeit der Sanktionierung: Russland verfügt über geringe Herstellungskapazitäten von Vulkanisationsbeschleunigern. Sie werden in der Gummiindustrie eingesetzt, um die Gummiverarbeitung schneller und bei geringeren Temperaturen ablaufen zu lassen. Diese wird unter anderem bei der Produktion von Reifen auf Militärniveau benötigt. Auch hier sieht "DeKleptocracy" einen möglichen Angriffspunkt für künftige Sanktionen.
Offen, ob Schmieröl-Sanktion umgesetzt wird
US-Außenminister Marco Rubio betone zuletzt, dass es "von unserer Seite" mittlerweile "nicht mehr viel zu sanktionieren" gibt. Im Oktober hatten die USA neue Sanktionen gehen die russischen Ölproduzenten Lukoil und Rosnef verhängt, um die Kriegsführung Russlands zu "schwächen", so Rubio.
Trotzdem sehen Expert:innen hier eine weitere, effektive Sanktionsmöglichkeit für den Westen. Jede Möglichkeit solle genutzte werden, so Tom Keatinge, Direktor des Finanz- und Sicherheitszentrums am Royal United Services Institute, einem der führenden Think Thanks zum Thema Verteidigung in Großbritannien "Solange Russland erfolgreich die Komponenten beschafft, die es für sein Militär benötigt, und solange Russland erfolgreich sein Öl verkauft, bleibt das Umfeld reich an Zielen", sagte Keatinge laut "The Guardian".
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Verwendete Quellen:
"The Guardian": "West is 'missing obscure sanctions that could set back Russia’s war machine'"
The Dekleptocracy Project
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