Krieg in der Ukraine
Putins "Shturm"-Roboterpanzer: Revolution im Häuserkampf oder unausgereifte Technik?
Veröffentlicht:
von Benedikt RammerEine frühe Testfahrt des russischen „Shturm“-Panzers.
Bild: Screenshot/ https://x.com/AndreiBtvt
Russland testet den "Shturm"-Roboterpanzer, der speziell für urbane Gefechte entwickelt wurde. Doch während die Technologie Fortschritte macht, kämpft Russland mit schwindenden Waffenreserven und steigender Abhängigkeit von Verbündeten wie Nordkorea und China.
Das Wichtigste in Kürze
Der "Shturm"-Roboterpanzer ist für urbane Gefechte optimiert und wird ferngesteuert betrieben.
Trotz innovativer Technik befindet sich das Waffensystem noch in einer frühen Entwicklungsphase.
Russland ist zunehmend auf Hilfe von Nordkorea und China angewiesen, während die eigenen Waffenreserven schwinden.
Russland hat mit dem "Shturm"-Roboterpanzer ein neues Waffensystem vorgestellt, das den Häuserkampf revolutionieren könnte. Erste Tests des schweren Angriffsroboters fanden in Nischni Tagil statt, wie ein Telegram-Nutzer laut "focus online" berichtete. Entwickelt vom Rüstungskonzern Uralwagonsawod, basiert der "Shturm" auf den bewährten T-72- und T-90-Panzermodellen und soll ferngesteuert bis zu drei Kilometer vom Kontrollfahrzeug entfernt operieren können. Ziel ist es, durch die Fernsteuerung die Sicherheit der Bedienmannschaft zu erhöhen und gleichzeitig die Flexibilität in urbanen Gefechten zu maximieren.
Neue russische Technologie für urbane Gefechte
Besonders auffällig ist die verkürzte 125-mm-Kanone des "Shturm", die für den Stadtkampf optimiert wurde. Mit einem automatischen Ladesystem, das 22 Schuss fasst, sowie modularer Bewaffnung wie thermobarischen Raketen oder Automatikkanonen, kann der Panzer an unterschiedliche Einsatzszenarien angepasst werden. Zudem ist der "Shturm" mit einem Rundumschutz ausgestattet, der ihn resistent gegen bis zu 15 Treffer von Panzerabwehrwaffen macht. Das modifizierte T-72/T-90-Chassis ermöglicht eine kostengünstige Produktion und Wartung, was angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage Russlands von Vorteil ist.
Trotz dieser Innovationen zeigt sich, dass der "Shturm" noch in einer frühen Entwicklungsphase steckt. Während der ersten Tests war das System weiterhin bemannt, was darauf hindeutet, dass die Fernsteuerungstechnologie noch nicht vollständig ausgereift ist. Dies erinnert an frühere Erfahrungen mit dem Uran-9, einem autonomen Kampffahrzeug, das in Syrien aufgrund technischer Mängel enttäuschte.
Wachsende Abhängigkeit von Verbündeten
Gleichzeitig wird Russlands Rüstungsindustrie durch schwindende Waffenreserven belastet. Eine Analyse der "Financial Times" prognostiziert, dass der Materialfluss aus Lagerstätten bis 2025 auf 119.000 Tonnen zurückgehen wird – ein Rückgang von mehr als 50 Prozent im Vergleich zu 2022. Zudem greift Russland zunehmend auf ältere Panzer wie den T-54 zurück.
Die Unterstützung von Nordkorea und China wird für Russland immer wichtiger. Nordkorea liefert den Großteil der benötigten Munition, während China kritische Komponenten für die Verteidigungsindustrie bereitstellt. Analyst:innen wie Pavlo Shkurenko betonen, dass Russland weniger Material zur Reparatur schickt, als seine Reparaturstationen verarbeiten könnten, was die ohnehin schwierige Lage weiter verschärft.
Der "Shturm"-Roboterpanzer könnte eine bedeutende Rolle im modernen Häuserkampf spielen, doch die Technologie scheint noch nicht einsatzbereit zu sein. Gleichzeitig zeigen die wachsenden Schwierigkeiten der russischen Rüstungsindustrie, dass technologische Innovationen allein nicht ausreichen, um die Herausforderungen eines langwierigen Krieges zu bewältigen.
Verwendete Quellen:
Focus online: "Russische Armee testet Roboter-Angriffspanzer 'Shturm'"
Financial Times: "Russia runs low on Soviet-era arms as North Korea fills gap"
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