"Finanzieren Kriegsmaschinerie"

Trump verhängt Sanktionen gegen russische Öl-Riesen

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von Momir Takac

US-Präsident Donald Trump spricht während eines Mittagessens mit republikanischen Senatoren auf der Terrasse des Rosengartens im Weißen Haus.

Bild: picture alliance/dpa/AP | Manuel Balce Ceneta


Donald Trump hat die größten russischen Ölfirmen sanktioniert. Damit vollzieht er eine deutliche Wende in seiner bisherigen Russland-Politik.

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump hat erneut eine Kehrtwende in seiner Russland-Politik vollzogen.

  • Der US-Präsident hat Sanktionen gegen russische Ölfirmen ausgesprochen.

  • Bislang hatte er es mit Handelsmaßnahmen versucht.

Erstmals in seiner zweiten Amtszeit als Präsident der USA hat Donald Trump wegen des Ukraine-Kriegs Sanktionen gegen die großen russischen Ölfirmen Lukoil und Rosneft verhängt. Der Republikaner vollzieht damit einmal mehr eine Kehrtwende in der Russland-Politik.

Trump verhängt Sanktionen gegen russische Ölfirmen

"Angesichts der Weigerung von Präsident Wladimir Putin, diesen sinnlosen Krieg zu beenden, verhängt das Finanzministerium Sanktionen gegen die beiden größten russischen Ölkonzerne, die die Kriegsmaschinerie des Kremls finanzieren", teilte US-Finanzminister Scott Bessent mit.

Die Sanktionen richten sich nach Angaben des Finanzministeriums gegen den russischen Staatskonzern Rosneft - geführt von Igor Setschin, einem engen Vertrauten von Kremlchef Putin - und Lukoil. Außerdem seien Tochterunternehmen der beiden Konzerne in Russland betroffen.

Vermögenswerte von Rosneft und Lukoil werden in USA eingefroren

Die US-Sanktionen verbieten nach Angaben des Finanzministeriums in der Praxis jede wirtschaftliche Interaktion mit Rosneft, Lukoil und ihren Tochterfirmen – nicht nur für US-Unternehmen, sondern auch für ausländische Banken oder Geschäftspartner, die mit den sanktionierten Akteuren in Verbindung stehen.

Alle Vermögenswerte der betroffenen Firmen in den USA oder im Besitz von amerikanischen Staatsbürgern werden eingefroren. Auch Firmen, die mindestens zur Hälfte den sanktionierten Unternehmen gehören, werden automatisch mit blockiert. US-Firmen und Bürger dürfen ohne ausdrückliche Genehmigung keine Geschäfte mehr mit den Unternehmen tätigen. Verstöße gegen diese Auflagen können rechtlich geahndet werden – selbst dann, wenn sie unbeabsichtigt erfolgen.

Auch EU-Staaten einigen sich auf Russland-Sanktionen

Die Strafmaßnahmen markieren eine deutliche Wende in Trumps bisheriger Russland-Politik. Bislang hatte er auf Handelsmaßnahmen statt auf direkte Sanktionen gesetzt. Seine wachsende Frustration über den russischen Präsidenten veranlasste Trump zudem, ein geplantes Gipfeltreffen mit Putin in Ungarn abzusagen. An den Märkten zogen die Ölpreise nach der Ankündigung um mehr als zwei Dollar je Fass an.

Die US-Maßnahmen folgen ähnlichen Schritten der Verbündeten. Die EU-Staaten hatten sich ebenfalls am Mittwoch auf ein 19. Sanktionspaket geeinigt, das ein Einfuhrverbot für russisches Flüssigerdgas (LNG) vorsieht. Großbritannien hatte Lukoil und Rosneft bereits in der vergangenen Woche mit Sanktionen belegt.


Verwendete Quellen:

Nachrichtenagentur Reuters

Nachrichtenagentur dpa

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