Treffen in Mar-a-Lago
Vor Treffen mit Selenskyj: Trump telefoniert mit Kreml-Chef Putin
Aktualisiert:
von dpa:newstime
US-Präsident Trump empfängt Selenskyj
Videoclip • 01:50 Min • Ab 12
Kurz vor dem Eintreffen von Präsident Selenskyj in Mar-a-Lago sorgt ein Telefonat mit dem Kreml für Aufsehen. Donald Trump spricht mit Russlands Staatsoberhaupt über einen möglichen Frieden.
US-Präsident Donald Trump hat kurz vor seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Florida mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert. Das Telefonat sei "gut und sehr produktiv" verlaufen, schrieb der Republikaner auf der Plattform Truth Social ohne nähere Details über Inhalte.
Donald Trump telefoniert vor Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten mit Wladimir Putin.
Bild: Truth Social / @realDonaldTrump
Trump hat in einem Telefonat mit Wladimir Putin nach Angaben aus Moskau dem Kremlchef darin zugestimmt, dass ein Waffenstillstand in der Ukraine den Konflikt nur "in die Länge ziehen und das Wiederaufflammen der Gefechte riskieren würde". Das berichtete Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow vom Telefonat der beiden Staatschefs. Das Gespräch ging unmittelbar Trumps Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj in Florida voraus. Selenskyj hatte eine 60-tägige Feuerpause angedacht, um einen Friedensplan von der Bevölkerung in einem Referendum bewerten zu lassen.
Putin habe dem Vorschlag der amerikanischen Seite zugestimmt, die Arbeit zur Beilegung der Ukraine-Krise im Rahmen eigens dafür eingerichteter Arbeitsgruppen fortzusetzen, berichtete Uschakow weiter. Demnach werde sich eine dieser Gruppen mit "verschiedenen Aspekten der Sicherheitsproblematik" befassen, die andere mit "Fragen des Wirtschaftsbereichs".
Der amerikanische Präsident habe in dem Gespräch, das über eine Stunde gedauert habe, von den großen Schwierigkeiten bei der Vermittlung einer möglichen Friedenslösung gesprochen. "Trump räumte ein, dass die Ukraine-Krise für ihn die schwierigste gewesen sei, und erklärte, er sei erneut von Russlands Bestreben überzeugt, zu einer politischen und diplomatischen Lösung zu gelangen", sagte Uschakow.
Angesichts der Diskussion um eine Gebietsaufteilung vor oder nach einer Friedenslösung forderte Uschakow Kiew auf, "ohne zu zögern" eine Entscheidung bezüglich des Donbass treffen, das Russland für sich beansprucht. "Angesichts der sich entwickelnden Lage an den Fronten wäre es für das ukrainische Regime sinnvoll, diese Entscheidung bezüglich des Donbass unverzüglich zu treffen", wurde Uschakow von der Staatsagentur Tass zitiert.
Ringen um Frieden: Gipfeltreffen zwischen USA und Ukraine in Florida
Um 13:00 Uhr (Ortszeit, 19:00 Uhr MEZ) empfängt der US-Präsident Selenskyj in seiner Residenz Mar-a-Lago in Palm Beach. Dort hält sich der Republikaner derzeit auf. Das Telefonat mit Putin bringt nun eine neue Dynamik in das geplante bilaterale Gespräch.
Bei dem Treffen mit Selenskyj geht es um Wege zu einer Beendigung des russischen Angriffskrieges, den Putin vor knapp vier Jahren angeordnet hat. Vertreter Moskaus sind jedoch nicht dabei.
Selenskyj will Trump klarmachen, dass für Kiew eine Kapitulation und eine vom Kreml diktierte Friedenslösung nicht infrage kommen und auch um die Lieferung von mehr Flugabwehrsysteme bitten. Die USA sehen sich in dem Konflikt als Vermittler.
Selenskyj geht mit klaren Forderungen in Treffen mit Trump
Vor dem mit Spannung erwarteten Treffen mit dem US-Präsidenten hat der ukrainische Staatschef die westlichen Partner seines Landes aufgerufen, alle Sanktionen und den politischen Druck gegen Russland aufrechtzuerhalten. Russland zeige mit seinen täglichen Luftangriffen, dass es kein Interesse an einem Friedensschluss habe, schrieb er auf X.
Allein in dieser Woche habe Russland mehr als 2.100 Angriffsdrohnen, etwa 800 Gleitbomben und 94 Raketen abgefeuert, schrieb er. "Alles gegen unser Volk, gegen das Leben und alles, was es normal macht – vor allem gegen unsere Energieinfrastruktur."
Externer Inhalt
Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube.
Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
Selenskyj will Trump klarmachen, dass für Kiew eine Kapitulation und eine vom Kreml diktierte Friedenslösung nicht infrage kommen und auch um die Lieferung von mehr Flugabwehrsysteme bitten. Die USA sehen sich in dem Konflikt als Vermittler. Die Ukraine verteidigt sich seit fast vier Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion.
Vor seinem Treffen mit Trump rief Selenskyj die Unterstützer zu mehr Druck auf Russland auf. Die Ukraine tue alles, um den Krieg zu beenden, "ob es aber zu Entscheidungen kommt, hängt von den Partnern ab", teilte Selenskyj nach seiner Ankunft in den USA bei Telegram mit. "Derzeit finden einige der aktivsten diplomatischen Tage des Jahres statt, und vieles kann noch vor Neujahr entschieden werden", sagte Selenskyj.
:newstime verpasst? Hier aktuelle Folge ansehen
Mehr entdecken

Innenpolitik
Nach zwei Jahren Ausschluss: AfD kehrt zur Sicherheitskonferenz zurück

Urlaubsinsel
Hundewelpe stört Betrieb des Mallorca-Flughafens

Osteuropa
Wahl im Kosovo: Regierungspartei siegt laut ersten Umfragen

Diplomatische Spannung
Israels Anerkennung von Somaliland: Somalia reagiert empört

Luftfahrt
Flughafen Dortmund: Zahlreiche Flüge wegen Nebels gestrichen

Am Tag vor seinem Geburtstag
Trauer um beliebten Eigenbrötler: Schauspieler Peter Sattmann ist tot

