Vorwürfe der Staatsanwaltschaft

Südkoreas Ex-Präsident: Hat er Kim Jong-uns Truppen für den Machterhalt provoziert?

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von Christopher Schmitt

Der ehemalige südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol (Mitte) trifft am Gericht ein, um an einer Anhörung zur Überprüfung seines Haftbefehls teilzunehmen.

Bild: Kim Hong-Ji/Pool Reuters/AP/dpa


Der damalige Präsident Yook Suk Yeol hatte in Südkorea das Kriegsrecht ausgerufen, mittlerweile steht er vor Gericht. Nun wird ihm vorgeworfen, aus Eigeninteresse Kims Militär provoziert zu haben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ehemalige südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol steht in seinem Heimatland vor Gericht.

  • Jetzt wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, Nordkorea zu einer militärischen Reaktion provoziert zu haben.

  • Als mögliches Motiv gilt, einen Vorwand für die Ausrufung des Kriegsrechts geliefert zu bekommen.

Laut Erkenntnissen der Sonderstaatsanwaltschaft unter Leitung von Cho Eun Suk soll Südkoreas ehemaliger Präsident Yoon Suk Yeol die Ausrufung des Kriegsrechts vom 3. Dezember 2024 langfristig geplant haben. Die Ermittler:innen werfen ihm vor, bewusst versucht zu haben, Nordkorea zu einer militärischen Reaktion zu provozieren, um einen Vorwand für das Kriegsrecht im eigenen Land zu schaffen und seine politische Macht zu sichern.

Existierten Yoons Pläne seit Oktober 2023?

Am Abend des 3. Dezember 2024 hatte der damals 64-jährige Yoon überraschend das Kriegsrecht ausgerufen und so Südkorea in eine tiefe Staatskrise gestürzt. Als offizieller Anlass galt der Haushalts-Streit. Der konservative Politiker begründete diesen drastischen Schritt mit dem Schutz Südkoreas vor einer angeblich staatsfeindlichen und von der kommunistischen Partei Chinas unterwanderten linken Opposition. Für diese schwerwiegenden Vorwürfe konnte er keine Belege vorlegen.

Wenige Stunden nach der Ausrufung des Kriegsrechts forderte das Parlament mit allen 190 anwesenden Abgeordneten die Aufhebung des Ausnahmezustands. Yoon hob das Kriegsrecht daraufhin wieder auf.

Die Sonderstaatsanwaltschaft gibt nun an, Beweise dafür zu haben, dass Yoon seine Pläne für das Kriegsrecht bereits seit mindestens Oktober 2023 vorbereitet haben soll. Ihm und seinem damaligen Verteidigungsminister wird unter anderem vorgeworfen, eine geheime Drohnenaktion auf nordkoreanischem Gebiet angeordnet zu haben, um eine militärische Reaktion Pjöngjangs zu provozieren. Nordkorea reagierte jedoch nicht mit militärischen Gegenmaßnahmen.

Ex-Präsident unter anderem wegen "Aufruhr" vor Gericht

Der Ex-Präsident muss sich mittlerweile vor Gericht verantworten. Unter anderem wird ihm "Aufruhr" vorgeworfen - ein besonders schwerwiegender Strafbestand, der theoretisch auch mit der Todesstrafe geahndet werden kann, obwohl Südkorea seit Ende der 1990er-Jahre keine Todesstrafe mehr vollstreckt hat.

Nach seiner Festnahme Mitte Januar 2025 und mehrmonatiger Untersuchungshaft wurde Yoon schließlich am 4. April 2025 vom Verfassungsgericht endgültig seines Amtes enthoben. Das Gericht begründete sein einstimmiges Urteil damit, dass Yoon das Kriegsrecht nicht hätte verhängen dürfen, weil keine nationale Krise vorlag. Außerdem habe er gegen das Gesetz verstoßen, als er Soldaten zur Nationalversammlung beorderte, um eine Aufhebung des Kriegsrechts durch das Parlament zu verhindern.

Seit dem Sommer 2025 wird Südkorea von Präsident Lee Jae Myung regiert, einem links-zentristischen Politiker und langjährigen politischen Rivalen Yoons.

Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.


Verwendete Quellen

Nachrichtenagentur dpa

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